Was wollt Ihr denn? Stadt startet große Frageaktion "Leitbild 2030"
Grevenbroich · "Diejenigen, um die es geht, sind die Bürger." Und die haben nun bis zum 13. Mai Zeit, einen 13-seitigen Fragebogen zu beantworten, in dem es um nichts weniger als um die Zukunft der Stadt Grevenbroich geht.
Bürgermeister Klaus Krützen erläutert den Hintergrund: "Im Juni des vergangenen Jahres wurde beschlossen, ein ,Leitbild 2030' gemeinsam mit den Bürgern zu erstellen." Der Fragebogen, der im Internet unter https:// www.kopart.de/grevenbroich2030 zu finden und der in ausgedruckter Form an insgesamt 21 Stellen im Stadtgebiet (Sparkasse, Museum, Senioren-Zentren, "Edeka Neuen", Montanushof und so weiter ...) zu bekommen ist, hat mehrere Durchgänge durchlaufen, bis er die aktuelle Form erhielt.
Die Verwaltung, die beauftragte Beratungsagentur, die Politiker, Lehrer und Jugendliche — alle waren involviert, um den Fragenkatalog auf möglichst breite Basis stellen. Ihn ausfüllen darf man ab 15 Jahren. Und auch Leute, die hier in Grevenbroich arbeiten, sind um ihre Meinung befragt.
"Wir freuen uns auf die Auswertung, weil wir als Verwaltung die Befragung gut vorbereitet haben", so Bürgermeister Krützen mit einem verbalen Schulterklopfer für das "Projekt-Team" der Verwaltung mit Rebekka Kottek, Marc Saturra und Andreas Sterken an der Spitze.
Im Rahmen des City-Herbst-Festes am 28. und 29. September sollen dann in einer "Zukunftskonferenz" die Ergebnisse vorgestellt werden. Und das bedeutet im Wesentlichen, dass dann klar ist, auf welche Bereiche die Bürger am meisten Wert legen: Eine Aufwertung des Stadtbildes (auch mit viel Grün) oder mehr Erholungsmöglichkeiten? Ein besserer Personennahverkehr oder die Neuansiedlung neuer Unternehmen? Mehr Kultur oder mehr Jugendangebote? "Was dabei herauskommt — da lassen wir uns überraschen", machte Krützen bei der Pressekonferenz deutlich.
Auf die Frage, mit welcher quantitativen Resonanz auf die Fragebogen-Aktion das Rathaus rechne, kommentierte Krützen: "Das dürfen natürlich keine 500 sein ..!"
Dabei steht jetzt schon fest, dass es mehr werden. Immerhin werden die Schulen ganz gezielt eingebunden. Im Erasmus-Gymnasium werden die Fragebogen in der Aula vorgestellt. Und auch die Diedrich-Uhlhorn-Realschule hat angekündigt, sich entsprechend einzubringen. Sebastian Potschka, dort Lehrer, hat bereits intensiv bei der Erarbeitung des Fragenkatalogs mitgearbeitet.
Allein aus den Schulen rechnet die Stadt mit 1.500 bis 2.000 Retouren. Insgesamt hofft man auf irgendwas zwischen 5. und 6.000 ausgefüllten Fragebögen. Die papierenen Exemplar können übrigens in alle Briefkästen der Schulen eingeworfen werden. Ausnahme ist hier nur die Erich-Kästner-Schule.
Ende 2018/2019 soll das "Leitbild 2030" dann vorliegen. Es bleibt zu hoffen, dass sich in diesem fertigen Leitbild dann die Bürger mehr wieder finden, als das bei den aktuell laufenden ISEK-Projekten — trotz aller Bürger-Workshops — der Fall war.