Schulterschluss mit Gewerkschaft
Grevenbroich · In dieser Woche kamen rund 25 Betriebsräte aus der Chemie, Aluminium, Zement und Papierindustrie, beim Betriebsrat der „Tokai Erft-Carbon“ in Grevenbroich zum Gespräch mit Landtags-Abgeordnetem Rainer Thiel zusammen.
Eingeladen hatte dazu die IGBCE im Bezirk Düsseldorf, um mit Thiel „Standortpolitik und Energiewende“ zu diskutieren.
Die Arbeitnehmervertreterinnen begrüßten Thiels klare Haltung zu einer Energiewende mit Augenmaß, die Rücksicht auf das physikalisch und ökonomisch machbare sowie sozial verträgliche nimmt. Die ständig steigenden Energiekosten betrachten die Betriebsräte mit großer Sorge. „Hier müssen die Politik und die Gesellschaft aufwachen und realisieren, dass viele Industriearbeitsplätze auf dem Spiel stehen, die nach Tarif bezahlen und für viel Wertschöpfung in der Region sorgen. Hierzu gehören auch zahlreiche Zulieferbetriebe und Dienstleister vor Ort. Wenn diese wegfallen, dann nützt das am Ende niemanden. Das muss auch in der Diskussion, um die Umsetzung der Energiewende deutlich angesprochen werden“ so die klare Botschaft der versammelten Betriebsräte.
„Denn die Industrie ist nicht nur betroffen von der
Energiewende, ihre Produktemachen sie auch erstmöglich“, so Manuel Bloemers.
Aber auch die Meldungen zum Strukturwandel in der Region machen den Betriebsräten Sorgen. „Es wird ein Wegbrechen ganzer Industriezweige befürchtet. Als Alternative wird von vielen Seiten immer wieder die Logistik ins Spiel gebracht. Diese verbraucht aber eine Menge Fläche und bezahlt bei weitem nicht so gut wie die Industrie. Und Wertschöpfung findet dann auch nicht mehr vor Ort statt“, so die Teilnehmer sorgenvoll.
Weiter äußerten die Beteiligten große Sorgen beim Thema Altersarmut. Die Entwicklung des Rentenniveaus dürfe nicht weiter stagnieren oder gar sinken. Hier müsse ebenfalls dringend gehandelt werden. Das Thema „auskömmliche Renten“ darf nicht nur vor Wahlen eine Rolle spielen“, bekräftigt Manuel Bloemers, Gewerkschaftssekretär der IG BCE, diese Position glasklar.
„Die Industrie im Rhein-Kreis ist ein verlässlicher und starker Arbeitgeber. Mit ihren gut ausgebildeten Fachkräften sorgen die Industriebetriebe für ein stabiles Standbein in den Kommunen. Ergänzt durch eine breite Mittelschicht und Handwerk sowie Dienstleistung. Dieser gesunde Mix muss erhalten bleiben, damit unsere Region
Wohlstand halten kann und zukunftsfähig bleibt“, schloss Thiel die Diskussion ab.
ekG.