Schlamm entpuppt sich als RWE-Asche

Neurath · Die Schlagzeile „Giftiger Bohrschlamm landet auch in Nordrhein-Westfalen“ erschütterte Anfang des Monats die Republik. Betroffen ist unter anderem der benachbarte Rhein-Erft-Kreis. Nur der? Eine Frage, die mehrere Leser des Erft-Kurier aufwarfen, unter anderem Erwin Klaettke aus Rommerskirchen.

In diesem Einmach- glas brachte ein Leser Proben der „schwarz-silbernen“ Masse in die Redaktion mit.

Der hat bei seiner Rad- und Wandertouren beobachtet, dass in der Deponie gegenüber dem Golfplatz „Erft-Aue“ – auf RWE-Gelände – „irgendwelche schwarz-silbernen Schlämme“ verkippt werden.

Zuständige Behörde für diese RWE-Kippe ist nicht der Rhein-Kreis, sondern das Regierungspräsidium in Arnsberg (das hängt übrigens mit dem Bergbau und dem Bergbaurecht zusammen). „Das ist Asche aus den Kraftwerken, vermischt mit dem Abwasser aus den Rauchgasentschwefelungsanlagen“, erklärt RWE-Sprecher Guido Steffen auf Nachfrage des Erft-Kurier.

Und diese Mischung sei „grau-schlammig“, trockne mit der Zeit aber ab und werde dann fest. Die besagte Deponie für „Kraftwerksrückstände“, die in den Bereich der „Königshovener Höhe“ gerechnet werde, sei genau für diesen Behuf genehmigt, so Steffen.

Sobald die Mischung dann festgeworden sei, werde sie mit dicken Tonschichten abgedeckt. Die Fachleute sprechen vom „Einsargen durch die Tonschichten“.

„Das sieht aus wie eine riesige Mondlandschaft“, ereifert sich Erwin Klaettke bei seinem Besuch in der Redaktion des Erft-Kurier. Die Antwort des RWE findet er beruhigend. Nur, fragt er, warum fahren dann so viele Fahrzeuge mit Dürener Kennzeichen zu der Deponie hoch?

Gerhard Müller

(Kurier-Verlag)