Nur 2,87 Minuten pro Tür: Schnellsprecher Krützen?

Grevenbroich · „Wahlkampf, der findet doch nicht statt, oder?“, wundert sich ein Ex-Stadtrat, der so manche „Politschlacht“ erfolgreich geschlagen hat. Irgendwie hat er recht: Ein paar Selfies und jede Menge „Kandidaten-Stammtische“ – das war´s.

Da fällt die Zeile „Mein Grevenbroich unterstützt Klaus Krützen“ schon auf.

Keine Angst, Martina Suermann bleibt bei ihrem Ziel, das Heft im Grevenbroicher Rathaus zu übernehmen. Und die Zeile „Mein Grevenbroich unterstützt Klaus Krützen“ ist eher Satire, böser Seitenhieb.

„SPD-Bürgermeister-Kandidat Klaus Krützen will in den Sommerferien von Tür zu Tür gehen, um sich und sein Ziele vorzustellen. Er denkt, dass in dieser Zeit etwa 5.000 Besuche zu schaffen sind“, erläutert Mitbewerberin Martina Suermann suffisant.

Und weiter: „Wir haben mal gerechnet: Sechs Wochen Sommerferien bei einer Fünf-Tage-Woche bedeuten 167 Besuche pro Tag. Bei einem Acht-Stunden-Tag sind das 2,87 Minuten pro Besuch. Brutto.“

In den knapp drei Minuten wolle er sich und sein Programm vorstellen. „Damit er nicht all zu viel Zeit verschwendet, möchten wir ihn mit unserem Klingelschild unterstützen“, zeigt sich Martina Suermann hilfsbereit: „Wer sich also nicht so sehr für Klaus Krützen interessiert, klebt das Klingelschild einfach an die Klingel und hilft ihm wertvolle Zeit zu sparen.“ Die Klingelschilder sind selbstverständlich über „Mein Grevenbroich“ zu bekommen. SPD-Mann Klaus Krützen ist für seinen Humor bekannt. Er ist sich sicher, die 5.000 Besuche (in zehn Wochen!) zu schaffen. Wenn Suermann in ihren SPD-Zeiten Tür-zu-Tür-Wahlkampf gemacht hätte, so Krützen, wüsste sie auch, dass es um eine persönliche Vorstellung. Und nicht um

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(Kurier-Verlag)