Wevelinghoven - Meine Gartenstadt Nikolai Dohlen: Wevelinghoven mit der Muttermilch aufgesogen

Wevelinghoven · „Ich bin hier aufgewachsen und groß geworden. Ich habe hier alles mit der Muttermilch aufgesogen. Wevelinghoven ist einfach Heimat.“ Nikolai Dohlen ist der Gartenstadt dabei immer treu geblieben.

Nikolai Dohlen öffnete für das neue Magazin „Wevelinghoven - Meine Gartenstadt“, das morgen als Beilage im Erft-Kurier erscheint, sein privates Familien- und Urlaubs-Fotoalbum. Einige der schönsten Bilder finden Sie hier.

Foto: privat

Nur während des Studiums verbrachte er ein paar Monate in Freiburg im Breisgau. Für viele eine echte Traumstadt auf deutschem Boden. Für ihn nicht. „Ich war damals schon im Vorstand des Bürger-Schützen-Vereins. Das hat mich wieder nach Hause getrieben“, strahlt er lachend.

Eine der „Heimat-Säulen“ ist für Nikolai Dohlen, der im 100. Bestehensjahr „seines“ BSV die Schützenkönigswürde tragen darf, sicherlich die tiefe familiäre Verwurzelung: Das Haus aus dem Jahre 1880, welches von seinem Ur-Ur-Großvater erbaut wurde, wird von der Familie Dohlen nun in der fünften Generation bewohnt. Und das in einer Art „Wohngemeinschaft“: In Parterre leben seine Eltern, in der ersten und zweiten Etage Nikolai, Nadine, Lynn und Jaron Dohlen. Den großen Garten teilt man sich.

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Apropos: Von der ebenso großen wie gemütlichen Wohn-Küche in der zweiten Etage hat man einen hervorragenden Blick über große Teile Wevelinghovens. Man kann vor allem erkennen, wie groß die Gärten hinter den Häusern an den Hauptstraßen sind, die in Vorzeiten zum Namen „Gartenstadt“ geführt haben.

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Nikolai Dohlens Vorfahren waren übrigens Odenthals. Und die naheliegende Vermutung ist richtig: Mit BSV-Präsident Marcus Odenthal ist er (entfernt) verwandt: „Unsere Großväter waren Brüder“, erläutert der engagierte Schütze, der eine ganze Latte an besonderen Vorteilen Wevelinghovens auflisten kann: Er liebt die langstreckte Stadt mit den unterschiedlichsten Zugängen zur Erft, so dass man nicht so weit gehen müsste, „um das Freizeitverhalten ausleben zu können“. Zudem sei die Gartenstadt grün und biete dennoch alles Wichtige „kompakt in der Nähe“.

Und was macht für Dohlen das Besondere am Wevelinghovener Bürger-Schützen-Verein aus? „Wir sind der größere“, sagt der griemelnd mit Blick in die Grevenbroicher Innenstadt und liefert die Begründung gleich nach: „Das, was wir auf die Straße bringen, sind unsere eigenen Leute. Wir haben immer nur einen Gastzug.“ Dann wird er ernsthaft: „Ich denke, dass ich jeden im BSV kenne. Er ist groß, aber doch familiär. Für mich ist es der richtige Verein.“

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Das muss wohl so sein, gehört Nikolai Dohlen doch schon seit 24 Jahren dem Vorstand an, in den er mit 21 Jahren gewählt wurde, um der Jugend eine Stimme zu verleihen. Er wirkte als Schriftführer und Pressesprecher. Seit 2021 ist er Jäger-Major. „Zwei, drei Tage in der Woche verbringe ich abends schon für den Verein: Er schreibt Geburtstagskarten, organisiert Versammlungen, geht zu Sitzungen, plant das Jubiläum, achtet auf das Archiv … „Wenn nicht Sommer ist, ist Winter. Und dann sind andere Dinge zu tun“, kommentiert er. Von Gattin Nadine ist ein „Viel, sehr viel Zeit“ zu hören, sie sagt aber auch, dass sie einfach so in den Wevelinghovener BSV hineingewachsen sei.

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Dohlen selbst ist es ähnlich ergangen: Wie es im katholischen Rheinland üblich ist, wurde er nach der Erst-Kommunion Messdiener. Später avancierte er dann zu „so einer Art Obermessdiener“ und leistete sogar als erster seinen Zivildienst in der „Martinus“-Kirche: Pastor Kullmann brauchte wegen einer Augenkrankheit Hilfe und die wurde via „Lebenshilfe“ auf diesem Wege gesichert. „Ich vertrat Küsterin Glasmacher, habe im Pfarrheim mitgearbeitet. Daher kennen mich auch viele, vor allem viele ältere Menschen“, resümiert er.

Weil er aber viele Leute kannte und gute Kontakte hatte, wurde er im zarten Alter von 21 Jahren als „Sprecher der Jugend“ in den BSV-Vorstand geholt. Und in diesem Jahr 2024 kann er seine Laufbahn nun als „Jubiläumskönig“ krönen. Nadine Dohlen verspricht: „Wir sind nicht anders als früher. Und nachher sind wir immer noch die gleichen.“ Fürs Königsjahr haben sie sich ein soziales Projekt gesetzt: Der große Spielplatz an der Noch-Realschule soll aufgepeppt werden (Lesen Sie dazu den gesonderten Bericht.)

„Nebenbei“ ist Nikolai Dohlen auch noch zweiter Vorsitzender im Verein „Historisches Wevelinghoven“. Dort wird aktuell ein neuer Vorsitzender gesucht; Ralf Rosenberger hatte sich nur interimsweise zur Verfügung gestellt. „Ich hatte eigentlich den Glauben gehabt, dass der das dauerhaft macht“, spielt er den Ball in Rosenbergers Hälfte.

(Gerhard P. Müller​)