Keine Anbindung an die K 10 „Das wäre nur Populismus“

Wevelinghoven · Die nächste Klatsche für die engagierten Bürger der Gartenstadt: Nicht nur, dass die Bauarbeiten für die Erweiterung der Chips-Fabrik nunmehr die wahren Ausmaße deutlich machen. Nicht nur, dass das Ergebnis der Elternbefragung klar macht, dass die Gesamtschule und der damit erhöhte Schüler- und Lehrer-Verkehr nach Wevelinghoven kommen. Nun teilt auch noch Daniel Rinkert mit: „Die SPD-Fraktion in Grevenbroich musste zur Kenntnis nehmen, dass eine Anbindung des Neubaugebiets ,An Mevissen’ nicht die gewünschte Entlastung beim Verkehr bringt.“

Daniel Rinkert sieht seine SPD in der Pflicht, sich gegen die gewünschte Verkehrsanbindung zu entscheiden.

Foto: KV/Gerhard P. Müller

„Bereits in der vorigen Wahlperiode haben wir uns für eine verkehrliche Erschließung des Neubaugebiets an die L 361 und die K 10 eingesetzt. Das Verkehrsgutachten liegt nun vor und zeigt auf, dass die erhoffte Wirkung nicht eintritt. Das müssen wir akzeptieren, denn wir vertrauen den Mobilitätsexperten“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Daniel Rinkert.

Eine Anbindung an die K10 wäre zwar technisch möglich, würde aber keinen Effekt bringen, der zu einer Entlastung vom Verkehr führen würde, betont er. Das Gutachten zeige deutlich auf, dass das bisherige Straßennetz ausreichend Kapazitäten für die Bewältigung des zu erwartenden Verkehrs habe.

„Für das Neubaugebiet ,An Mevissen’ haben wir ein sehr umfassendes Verkehrsgutachten beauftragt. Deutlich umfangreicher, als es die Gesetze vorschreiben. Allerdings war mir wichtig, dass alle Quellen des Verkehrs untersucht werden“, erklärt auch Bürgermeister Klaus Krützen.

Die weiterführende Schule, die neue Rettungs- und Feuerwache sowie die angrenzenden neuen Gewerbegebiete wurden in der gesamten Betrachtung für das Verkehrskonzept begutachtet und so wurden auch bestimmte Lösungen durch de Gutachter vorgeschlagen.

So soll unter anderem an der Einfahrt der K10 nach Wevelinghoven (Richtung Baumarkt) eine Ampelanlage den Verkehr regeln.

„Wir werden aber trotzdem weiterhin schauen, wie wir Verbesserungen in der Verkehrslenkung sowie der Aufenthaltsqualität an den Hauptstraßen in Wevelinghoven erreichen. Dazu werden wir in den nächsten Planungsausschuss einen Antrag einbringen“, kündigt SPD-Ratsherr Dominik Brandt an. Zentrale Bestandteile des Antrags werden Temporeduzierungen, bauliche Veränderungen und Lenkung des Verkehrs durch Einbahnstraßen im Bereich der weiterführenden Schule sein.

Die Anbindung des Neubaugebiets an die K 10 koste rund 1,5 Millionen Euro und müsse auf die Grundstückspreise in den nächsten beiden Bauabschnitten umgelegt werden. „Das würde zu einer deutlichen Verteuerung der Grundstückspreise führen. Damit würde das Eigenheim für viele nicht mehr erschwinglich und bezahlbar sein. Folglich würden wir insbesondere junge Familien vom Traum von Eigenheim ausschließen. Das ist absolut ungerecht“, sagt Vize-Fraktionsvorsitzende Birgit Gericke dem Erft-Kurier.

 Daniel Rinkert betont abschließend: „Politik muss auf Grundlage von Fakten und Expertise entscheiden. Alles andere wäre eine Politik des Populismus, die aber zu Vertrauensverlusten in die Politik führt. Wir stellen uns daher mit großer Verantwortung den Diskussionen und Fragen der Menschen.“

(-gpm.)