Wevelinghoven - Meine Gartenstadt „Mein Nein-Gen ist nicht so ausgeprägt“
Wevelinghoven · Katrin Coro ist ein mit Erft-Wasser getauftes „echt Wevelinghovener Mädchen“. Und die 43-Jährige ist fest verwurzelt in ihrem Heimatort, in dem sie sich vor allem für „St. Martinus“-Projekte engagiert.
Dabei hat sie eigentlich einen recht ausgefüllten Tag: Sie arbeitet im Schichtbetrieb im „St. Elisabeth“-Krankenhaus (Zitat: „Ich hab´ da die Hoffnung noch nicht aufgegeben.“), konkret im Bereich der Geriatrie. Das meistens übrigens in der Nachtschicht.
Daheim warten dann Mann und drei Kinder (Klara, Milia und Julian) auf ihren Einsatz. Hinzukommt ein neun Monate alter Welpe, eine Mischlings-Hündin „Mari“, die die Coros aus Asturien mitgebracht haben. „Sie wurde dort im Tierschutz geboren“, weiß die engagierte Mutter zu berichten. Und nicht zu vergessen: Im Garten stehen seit zwei Jahren zwei Bienenvölker. „Die haben den Winter überlebt. Das ist immerhin gut.“
Sie wuchs auf einem Bauernhof auf und wurde dort typisch rheinisch sozialisiert – mitten in der Natur. Und im Glauben. Dass das zusammengehört, zeigt sich zum Beispiel am feierlich geschmückten Erntedank-Altar in der Kirche der Gartenstadt. „Meine Mutter hatte immer schon einen großen Garten. Getreide und Mais kommen vom Bauernhof, den inzwischen mein Bruder betreibt. Die Zutaten waren alle und so hat es sich ergeben, dass ich das Schmücken des Altars für diesen Festtag übernommen habe“, so Coro weiter.
Außerdem kümmert sie sich um die Messdiener der „Martinus“-Gemeinde. Ihre drei Kinder gehören dazu. „Meine Kinder sehen das als selbstverständlich an“, betont die Mutter nicht ohne Stolz. Ansonsten laufe es gerade etwas flau, was auch eine Folge von Umstellungen bei der Vorbereitung der Kommunionkinder sei. Und Katrin Coro fügt nachdenklich an: „Die Kinder gehen sonntags nicht mehr in die Kirche und wissen so gar nicht, was Messdiener sind. Das wird immer schwieriger.“
Dafür kann sie aber bei der Sternsinger-Aktion am Anfang dieses Jahres von einem vollen Haus berichten: Rund 120 Jungen und Mädchen konnten dafür „rekrutiert“ werden. Dass Coro auch hier zum Orga-Team gehört, muss sicher nicht gesondert betont werden. Ebenfalls zufrieden ist sie von der Resonanz auf eine neue Kindergruppe, die sie zusammen mit anderen Müttern ins Leben gerufen hat: Um den Jugendraum im neuen Pfarrheim mehr mit Leben zu füllen, wird dort jeden Sonntag von 12 bis 14 Uhr ein offenes Angebot auf die Beine gestellt: Von der „Switch“ über moderne Gesellschaftsspiele bis hin zu Aktionen auf der Pfarrwiese reicht das Programm. Es gebe einen festen Besucherstamm, weiß sie zu berichten. Kinder im Grundschulalter, die sonst mit Kirche nichts zu tun haben …
Apropos Grundschule: Der sind Katrin Coros Pänz längst entwachsen, dennoch gehört sie dem Förderverein der örtlichen Grundschule noch als Geschäftsführerin an. „Wir sind fünf Frauen im Team“, berichtet sie, macht aber deutlich, dass sie bei der nächsten Wahl auf eine Nachfolgerin hofft. Denn immerhin sind bei ihr die weiterführenden Schulen mehr ins Blickfeld geraten: Lange Zeit arbeitete sie immer dienstags in der Mensa der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule mit. Immer mittwochs ist dann die Mensa im Erasmus-Gymnasium Nutznießerin ihres Engagements und ihres Wissens. „Die Kinder schauen schon, ob ich da bin. So hat man als Mutter einen Einblick und es macht auch Spaß.“
Da Klara inzwischen ihre Schullaufbahn in der Südstadt beendet hat, dürfte der Dienstag demnächst wieder frei werden – vielleicht für andere, neue Aufgaben. „Meine Kinder finden es gut, wenn ich mich engagiere“, sagt Katrin Coro. Und sie lacht: „Mein Nein-Gen ist nicht so ausgeprägt.“ Ernsthaft schiebt sie nach: „Ich habe hier eine gute Kindheit in der katholischen Jugend gehabt. Die würde ich meinen Kindern gerne auch bieten.“ Da passe es mit der Arbeit im Nachtdienst: „Vormittags ein bisschen schlafen – und Kinder, Haushalt und den Rest dann nachmittags.“
Ihr Ehemann Miguel Coro, ein überzeugter Spanier, engagiert sich übrigens auch in der Gartenstadt: im Kirchenvorstand und als Scheibenschützen-Spieß im örtlichen BSV. Letzteres ist üblicherweise nicht zwingend ein Job, mit dem man sich beliebt macht. „… da kann er mit leben“, lacht Katrin Coro.