"Wenn ich könnte, dann würde ich jeden Beruf auf der Welt ausüben", so Mayke Dähn, "als ich gefragt wurde, was ich werden will, wollte ich alles werden: Ärztin, Lehrerin oder Landgärtnerin. Im Schauspiel kann ich alles sein. Ich liebe es alle möglichen Gefühle zu empfinden und gehe darin voll auf."

Dabei hat sich die 26-Jährige schon früh für den Weg zur Schauspielerei entschieden. "Nach meinem Abitur am Pascal-Gymnasium habe ich in Köln angefangen, Schauspiel zu studieren", erzählt sie, "ab dem fünften Semester gab es einen Synchron-Workshop, da habe ich mich gar nicht so doof angestellt."

Nach kleinen Sprechrollen für VW und "Deichmann" sowie einer Darstellerrolle in "Der Lehrer" kam dann der Durchbruch mit "Lidl".

"Das hat sich ganz lustig ergeben", schmunzelt die Grevenbroicherin, "eigentlich wurde ich für einen internen Imagefilm angefragt." Doch bei der Motivation von Mitarbeitern alleine sollte es am Ende nicht bleiben.

Zweimal die Woche muss Dähn die Werbung für das Radio immer wieder neu einsprechen, für das Fernsehen je nach Bedarf. "Am Anfang musste ich das alles mehr als 100 Mal proben, bis es allen gefallen hat", plaudert sie, "nur den Standard-Satz ,Lidl lohnt sich' muss ich nicht mehr neu einsprechen."

Privat ist jedoch kaum zu erkennen, dass die Grevenbroicherin wirklich die "Lidl"-Stimme ist. "Letztendlich bin ich in dem Werbespot ja auch nur eine Figur, die ich verkörpern soll", überlegt sie.

Doch nicht nur in der Werbe-Branche ist Dähns Stimme heiß begehrt. "Im Sommer habe ich meine Stimme einer Nebenfigur für eine Kinderserie auf ,Netflix' geliehen und ab Herbst für ,Super RTL'. Komischerweise bekomme ich immer Figuren, die lispeln oder einfach seltsam sind", lacht Mayke Dähn.

Und derzeit sei sie auch noch bis Mai im Theaterstück "Passagier 23" in Castrop-Rauxel zu sehen.