„... dann nehmen wir einen neuen Anlauf!“
Grevenbroich · Es gehe nicht darum, welche Probleme diese Leute machen würden, sondern darum, wie man ihnen bei ihren Problemen helfen könne. So bringt Stephan Butt von der Diakonie die Aufgabe der beiden Streetworker auf den Punkt, die seit diesem Monat im Bahnhofsviertel, im Stadtpark und in der Innenstadt unterwegs sind, um den dort anzutreffenden Obdachlosen, Drogenabhängigen und andere zum Ansprechpartner zu werden.
Bürgermeister Klaus Krützen betonte, dass die beiden Streetworker neben dem dort patrouillierenden Ordnungsdienst, der restriktiv (Platzverweise, Strafen, Hinzuziehen der Polizei) agiert, die zweite Säule bilden, um auf Dauer für eine Entspannung – auch nach dem „Bauchgefühl“ der Bürger – zu sorgen.
„Aufsuchende Sozialarbeit“ ist das entscheidende Stichwort: Natalja Pyro (28, aus Mönchengladbach) und Leon Römer (24) aus Hemmerden leisten „Hilfe ohne Voraussetzung“. „Wir nehmen jeden Menschen so, wie er ist“, betont Pyro. Ihr Chef ergänzt: „Wir haben einen akzeptierenden Ansatz: Wenn sich das Klientel nicht an Absprachen hält, dann nehmen wir eben einen neuen Anlauf.“ Und Römer fügt an: „... die sind ja nicht ohne Grund da, wo sie jetzt sind.“
Ziel sei es, eine langfristige Beziehung aufzubauen, um den Betroffenen Unterstützung für die Lebensbewältigung zu geben.
Die Stadt hat mit der Diakonie einen Zwei-Jahres-Vertrag geschlossen und investiert „einen kleinen sechsstelligen Betrag“ in diese Maßnahme. Auch wenn Römer und Pyro weder „Polizei“ noch „Feuerwehr“ spielen wollen, soll sich binnen Jahresfrist eine deutliche Verbesserung des Bildes im Viertel ergeben. Das soll dann auch mit Zahlen untermauert werden ...
Gerhard Müller