Klaus Calvis zu den zwei großen Sorgenfällen des TV „Jahn“ Kapellen „Uns ist schon eine Heizung von der Wand gefallen“

Kapellen · Klaus Calvis, Präsident des TV „Jahn“ Kapellen, ist mit seinem Verein eigentlich sehr zufrieden: Sportlich läuft´s, vor allem die Turn-Abteilung hat Kunstturnerinnen, „die sind wirklich gut, auch überregional“. Die Mitgliederzahlen stimmen; gerade im Kinder- und Jugendbereich gebe es „massig“ Nachwuchs. Selbst der Aderlass (die Schließung des Neukirchener Hallenbades hat mit der Schwimm- und der Fitness-Abteilung 300 Mitglieder gekostet) schmerzt nicht mehr so: „Wir arbeiten daran“, kommentiert Calvis.

  Die Volleyball-Abteilung des TV „Jahn“ Kapellen nimmt nicht nur am Liga-Betrieb teil, sondern hat auch eine Beach-Volleyball-Gruppe. Deren Platz ist allerdings regelrecht zugewuchert, weil die Stadt nicht zu Potte kommt, sagt Klaus Calvis (Foto oben).

Die Volleyball-Abteilung des TV „Jahn“ Kapellen nimmt nicht nur am Liga-Betrieb teil, sondern hat auch eine Beach-Volleyball-Gruppe. Deren Platz ist allerdings regelrecht zugewuchert, weil die Stadt nicht zu Potte kommt, sagt Klaus Calvis (Foto oben).

Foto: KV/TV Jahn/Gerhard P. Müller/TV Jahn

Wenn dann aber dennoch nur ein „eigentlich zufrieden“ am Ende steht, hängt das mit Problemstellen zusammen, bei denen es mit der Unterstützung der Stadt ein wenig hakt.

Problem Nummer eins: Eine der Abteilungen des TV „Jahn“ Kapellen, die am Liga-Betrieb teilnehmen, ist die Beach- und Volleyball-Gruppe. Rund 30 Leute pflegen diesen Sport und geben alles fürs Team. „Im Moment haben die aber leider keinen vernünftigen Platz“, berichtet Calvis im Gespräch mit dem Erft-Kurier.

Der Platz befindet sich auf der Kapellener Fußballanlage, muss aber dringend hergerichtet werden, was Aufgabe der Stadt ist. Normalerweise sei das für das Frühjahr vorgesehen. „In diesem Jahr muss aber der Sand komplett ausgetauscht werden ... und die Stadt ist nicht in die Gänge gekommen“, moniert der „Jahn“-Präsident.

Klaus Calvis.

Klaus Calvis.

Foto: KV/TV Jahn/Gerhard P. Müller/TV Jahn

Mittlerweile ist der Platz nicht nur unbespielbar, sondern regelrecht zugewuchert. Pascal Mährle, ehemaliger Leiter des Sportamtes, habe zugesagt: „Das machen wir!“ Dann habe er aber seine Aufgabe im Rathaus gewechselt; geschehen sei dann nichts.

Inzwischen habe es eine Begehung zusammen mit Ceylan Er (Vorsitzender des Sport-Ausschusses) und Heike Troles (Landtags-Abgeordnete) gegeben. „Jetzt hoffe ich auf Bewegung in der Sache. Unsere Leute weichen wegen des fehlenden Platzes auf die Anlage in Holzheim aus. Das ist natürlich nicht in meinem Sinne“, macht Klaus Calvis mehr als deutlich.

Das Problem Nummer zwei ist ähnlich gelagert; auch hier kommen Stadt und Stadtbetriebe nicht aus den Pötten: Der TV „Jahn“ Kapellen hat seine Geschäftsstelle (und einen Trainingsraum) in einem Pavillon auf dem „Alten Schulhof“ in der Ortsmitte.

Die Schließung des Neukirchener Hallenbades bedeutete für den TV „Jahn“ einen Verlust von rund 300 Mitgliedern.

Die Schließung des Neukirchener Hallenbades bedeutete für den TV „Jahn“ einen Verlust von rund 300 Mitgliedern.

Foto: Calvis

„Wir sollen da weg“, beschreibt Calvis die Ausgangslage. Dem Verein sei zugesagt, zwei Ex-Klassenzimmer in einem alten Gebäudeteil der örtlichen Grundschule zu bekommen. „Seitdem wird nichts mehr an dem Pavillon gemacht. Dementsprechend schlecht in Schuss ist er. Es besteht die Gefahr, dass man langsam durch den Boden durchbricht.“

Feuchtigkeit dringe immer wieder ein; der Holzboden (und auch die Wände) seien längst aufgeweicht. „Uns ist schon eine Heizung von der Wand gefallen“, sagt der TV-Präsident im vertrauensvollen Flüsterton.

Er erinnert sich, dass es vor zwei, drei Jahren mal eine Begehung gegeben habe, bei der der Plan mit der Klassenzimmer-Nutzung (zwei für den TV „Jahn“, einer für die Arbeiterwohlfahrt) aufgekommen sei. Allerdings werden diese derzeit noch von der örtlichen OGATA genutzt.

Der andere Haken: Der Schulhof, den man queren muss, um sie zu erreichen, darf erst ab 16 Uhr von der Allgemeinheit betreten werden. Wie sollen die Klassenzimmer also tagsüber für Bürotätigkeit und Training genutzt werden? „Die Räume müssen für uns durchgängig zugänglich sein“, unterstreicht Klaus Calvis, „... und da drucksen die von der Stadt noch was rum!“

Der 74-Jährige, der rund zehn Stunden in der Woche in den TV „Jahn“ steckt, weiß auch in diesen beiden „Problemfällen“ seine Ehrenamtler hinter sich. „60 Leute, die den TV ,Jahn’ am Laufen halten“.

(Gerhard P. Müller)