Bürgermeister im Interview: Auch ohne neue Anbindung „Mevissen“ so bauen, wie geplant
Wevelinghoven · Bürgermeister Klaus Krützen will in Sachen „Baugebiet An Mevissen“ Wort halten. Zumindest was die gesonderte Beteiligung der Bürger angeht: Wenn die „pandemische Lage“ Ende des Monats ausläuft, will er ein Stadtteilgespräch hierfür anberaumen. Ob das, was die Bürger dann zu hören bekommen, ihnen gefallen wird, muss abgewartet werden...
„Wenn keine Entwicklungsvorschläge vom Kreis oder vom Land kommen, sollten wir mit dem Baugebiet trotzdem so wie geplant verfahren“, macht Bürgermeister Klaus Krüten im Exklusivgespräch mit dem Erft-Kurier klar. Und reicht den „Schwarzen Peter“ an die übergeordneten Behörden weiter.
Denn wenn die sagen würden „Wir sehen keine Notwendigkeit“, dann würden für andere Anbindungen auch keine Mittel zur Verfügung stehen. Worin Krützen aber auch kein Problem sieht.
Zum einen erläutert er: „Das Verkehrsgutachten sagt aus, dass die Erschließung von ,Mevissen’ über Ober- und Grevenbroicher Straße möglich ist“. Zum anderen sei das Baugebiet um 100 Wohneinheiten reduziert worden, was gleichfalls Druck herausnehmen würde.
Schließlich werde es keine wirkliche Verkehrsanbindung zwischen dem jetzt entstehenden ersten Bauabschnitt und dem dritten/vierten Bauabschnitt vor dem Schulgelände geben. Das heißt, dass zum Beispiel eine Anbindung an die K 10 viel Aufwand für wenige Neubürger sei. „Diese Anbindung macht keinen Sinn“, unterstreicht der Rathaus-Chef. Der hintere Teil des Baugebietes könne aber über „Am Sägewerk“ und über „Am Böhnerfeld“ abfließen.
Gleichzeitig gibt er zu, dass das Verkehrgutachten einige „Knackpunkte“ ergeben habe. Die Anbindung des „McDonald’s“-Kreisels an die K 10 zum Beispiel. Oder auch die L361-Anbindung nach Widdeshoven. Vor allem aber die Kreuzung zwischen L 361 und K 10, die speziell nach der „Intersnack“-Ansiedlung „nicht mehr so richtig funktionieren“ könnte. Krützen: „Hier hat das Land schon entschieden, etwas zu machen.“ Ampelfreie Rechtsabbiegerspuren seien im Gespräch.
Um die Verkehrssituation rund um die Schule zu entspannen, wird derzeit über eine Busschleife nachgedacht: Rechts neben dem Abenteuerspielplatz soll eine Straße gebaut werden, die vor der L 361 in einer großen Schleife endet.
Dort sollen die Kinder aus- und einsteigen. Außerdem wird über eine Einbahnstraßenregelung nachgedacht, „so dass die Busse immer nur einmal am Haus vorbeifahren“. Wie diese Lösung aussehen könnte, soll in einem speziellen Gutachten geklärt werden, das in diesen Tagen schon in Auftrag gegeben werden soll. Die eingangs bestätigte Bürgerversammlung soll genau dann einberufen werden, „wenn die Antworten von Kreis und Land schwarz auf weiß“ vorliegen.