300.000 Euro werden investiert Barrierefreiheit für fast alle Bushaltestellen

Jüchen · Ein echter Fortschritt für den Öffentlichen Nahverkehr: 300.000 Euro werden nun investiert, damit in den zwei nächsten Planungspaketen weitere Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut werden. Das Ziel: Alle Haltestellen sollen entsprechend umgebaut werden.

Harald Zillikens (links) und Oswald Duda sehen vor Ort in Kelzenberg: Dort ist eine der Bushaltestellen, an denen dringender Handlungsbedarf ist.

Foto: Kurier-Verlag GmbH/Julia Schäfer

„Jeder soll diskriminierungsfrei überall teilnehmen können“, so der Technische Dezernent Oswald Duda. Dazu gehört, dass auch das Busfahren möglich ist – auch für Rollstuhlfahrer, Menschen mit Rollator oder Eltern mit Kinderwagen. Noch sieht die Realität aber anders aus, denn die Bushaltestellen in Jüchen sind zum größten Teil nicht barrierefrei.

Damit sich das ändert, werden nach und nach alle Bushaltestellen saniert: Das Niveau des Bürgersteigs wird an den Haltestellen angehoben, um auf 18 Zentimeter zu kommen. So ist ein barrierefreier Einstieg möglich. So genannte „taktile Elemente“, dahinter verbergen sich Leitlinien mit Noppen, die Menschen mit Sehbeeinträchtigung zur Orientierung dienen, werden angebracht.

Und nicht zuletzt wird dafür gesorgt, dass die Fahrpläne aushängen, ein Mülleimer vor Ort ist, die Beleuchtung stimmt und die Wartehäuschen erneuert werden. „In Gierath möchten wir zum Beispiel ein Grundstück erwerben, um dort ein Wartehäuschen zu bauen. Das ist zwar nicht förderfähig, aber wir als Stadt sehen, dass auch die Unterstellmöglichkeit zum Service gehört, das Busfahren schmackhaft zu machen.“

Denn ein weiterer Vorteil der Sanierung der Bushaltestellen ist: Das Fahren mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) soll so attraktiv wie möglich sein. „Jeder, der das Auto stehen lässt, tut etwas für die Umwelt. Mit weniger Individualverkehr leisten wir unseren Beitrag, um die Umweltschutz zu schützen. Wir haben nur eine Welt und auf die müssen wir aufpassen“, so Duda.

Dass das keine leeren Worte des Verwaltungs-Mitgliedes sind, zeigte auch, dass er und Stadtchef Harald Zillikens zu dem Termin mit dem Top-Kurier mit dem Fahrrad kamen. Bis Ende 2022 sollen 39 der 98 Jüchener Bushaltestellen barrierefrei sein. „Danach geht die Arbeit aber weiter, bis wir uns um alle Bushaltestellen im Stadtgebiet gekümmert haben“, verrät Duda.

Dass es nicht immer einfach ist, die Vorgaben umzusetzen, habe mit den räumlichen Voraussetzungen vor Ort zu tun: „In Waat und Schaan sind am bisherigen Standort die Platzverhältnisse so schlecht, dass wir hier noch warten müssen. Diese Haltestellen werden wir am Ende noch einmal vornehmen und schauen, welche Lösungen wir finden!“ Bis 2026 sollen dann aber alle Bushaltestellen barrierefrei sein. Pro Haltestelle wird ein Budget von ungefähr 25.000 Euro veranschlagt. Das Tolle: Das Projekt wird zu 90 Prozent bezuschusst.

Die nächsten Bushaltestellen, die umgebaut werden, befinden sich in der Bahnhofstraße Hochneukirch, an der Baumstraße (Otzenrath/Spenrath), an der Garzweiler Allee, in Hochneukirch an der Schule sowie in Kelzenberg. An der Garzweiler Allee wird noch nach Lösungen gesucht, denn am jetzigen Ort ist der Umbau nicht problemlos möglich. Im nächsten Planungspaket befinden sich dann die Leostraße in Damm, die Haltestellen in Schlich sowie die Haltestelle Kita Kelzenberg.