SPD fordert Bürgerbus für mehr Unabhängig- und Selbstständigkeit

Jüchen · Am 22. Februar veranstaltet der SPD Ortsverein Jüchen einen Informationsabend zum Bürgerbus. Die interessierte Öffentlichkeit ist ab 19 Uhr in das Bürgerhaus „Alte Schule“ Aldenhoven an der Schlossstraße eingeladen.

Vielleicht fährt so ein Bus bald auch durch die Gemeinde. So sieht dieser zumindest in Burscheid aus.

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Dort wird der SPD Ortsverein als Ergänzung zu den Beratungen im Rat und seinen Ausschüssen das Konzept eines Bürgerbusses vorstellen. Der Vorsitzende des „Bürgerbus-Korschenbroich“, Hubert Tokloth, wird bei dieser Veranstaltung seine Erfahrungen mit dem Bürgerbus in Korschenbroich darstellen. Der Bürgerbus in Korschenbroich fährt seit 2010 erfolgreich zwischen den einzelnen Ortslagen und wird von vielen ehrenamtlichen Busfahrern getragen. Damit verbessert er die Mobilität der Menschen und erweitert die Möglichkeiten der Teilhabe der unterschiedlichen Personengruppen am gesellschaftlichen Leben. Da dem konventionellen Linienverkehr durch den Bürgerbus keine Konkurrenz gemacht werden soll, beschränkt sich das Einsatzgebiet auf Bereiche und Zeiten, in denen ein Linienverkehr nach den üblichen Maßstäben wirtschaftlich nicht tragfähig wäre. Dementsprechend, und weil die Fahrer keinen Busführerschein besitzen, wird auch nur ein Fahrzeug mit maximal acht Fahrgastplätzen eingesetzt.

Durch das ehrenamtliche Engagement der Fahrer wird aber nicht nur eine erhebliche Kostenreduzierung erreicht, ohne die das Angebot nicht aufrechterhalten werden könnte. Vielleicht viel wichtiger ist die Nähe zu den Fahrgästen, die persönliche Atmosphäre und der Spaß an der Sache. Der Bürgerbus soll von den Fahrgästen als „unseren“ Bus erfahren werden. Von der Busfahrerin aus der Nachbarschaft zum Einkaufen gefahren zu werden, ein kleines Pläuschchen unterwegs mit den anderen Fahrgästen zu halten, macht einfach mehr Spaß, als im anonymen Standardlinienbus als Beförderungsfall von A nach B transportiert zu werden. Nicht selten fahren ansonsten einsame Leute nur deshalb mit dem Bürgerbus eine Runde, um unter Menschen zu kommen. Wenn dieser Fahrten mit dem privaten PKW ersetzen kann, können Energiekosten eingespart werden. Anzustreben wäre weiterhin, dass ein Bürgerbus mit erneuerbaren Energien betrieben werden kann. Elektrifizierte Modelle, die zudem behindertengerecht ausgebaut sind, könnten beide genannten Ziele umsetzen. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert Bürgerbusvereine durch eine Organisationspauschale sowie bei der Anschaffung von Bürgerbusfahrzeugen. Der Umwelt- und Verkehrsausschuss der Gemeinde wird sich auf seiner Sitzung am 20. Februar mit diesem Anliegen beschäftigen. Dort soll die Gemeindeverwaltung einen Prüfauftrag erhalten und den Bedarf für einen Bürgerbus in Jüchen untersuchen.

(Kurier-Verlag)