Enttäuschung bei der WM: Kaputtes Rad warf ihn nach hinten Ironman Robin Pesch: „Not everyday is a champion’s day“

Hochneukirch · Eine Weltmeisterschaft ist immer etwas Besonderes. Du stehst am Start mit den Besten der Welt. Es ist eine große Ehre sein Land vertreten zu dürfen", sagt Robin Pesch. Der 24-Jährige hat am "Ironman 70.3" in Queensland an der Sunshine Coast teilgenommen.

"Insgesamt habe ich zehn ,Ironman' bestritten. Der ,Ironman 70.3' beschreibt die Halbdistanz", erklärt er. Das bedeutet, dass, anders als bei der Langdistanz, 1,9 Kilometer geschwommen wird, 90 Kilometer Fahrrad gefahren werden muss und 21,2 Kilometer gelaufen wird, insgesamt sind das 70,3 Kilometer.


Mit 2.800 Athleten ging der Hochneukircher an den Start, davon belegte er insgesamt Platz 252 und in seiner Altersklasse 25 bis 30 Jahre Platz 54 mit einer Zeit von vier Stunden und 24 Minuten. "Das Rennen verlief mit Höhen und Tiefen. Nach dem Schwimmen lag ich gut im Rennen. Auf dem Rad konnte ich vorne mitfahren", berichtet Robin Pesch, "nach 70 Kilometern hatte ich leider einen Raddefekt. Das hat mich gut drei Minuten gekostet. Zudem ist es schwer, danach noch positiv zu denken und weiterhin an sein Limit zugehen. Wieder viel investiert und plötzlich wie aus dem Nichts ein Rückschlag. Bei der Leistungsdichte wird man gnadenlos nach hinten durchgereicht. Zurück auf der Strecke zogen sich die letzten 20 Radkilometer ellenlang. Beim abschließenden Halbmarathon konnte ich noch einmal alles geben. Mehr war an diesem Tag einfach nicht drin. Der Körper an seiner Grenze. Im Ziel total leer und stolz es durchgezogen zu haben. Am Ende Platz 54 in der Altersklasse klingt ernüchternd. Aber es spielen so viele Dinge eine Rolle, dass ich am Ende durchaus zufrieden sein kann mit der Weltmeisterschaft. Es war mit Abstand auch die schwierigste Session. Nach Hawaii wieder Fuß zu fassen war schwierig und die Weltmeisterschaft hat mir sehr geholfen. Not everyday is a champion's day."

Den "Ironman" auf Hawaii ist Robin Pesch im vergangenen Jahr mitgelaufen, doch von seiner Leistung war er enttäuscht. "Ziel ist und bleibt eine Top-Platzierung auf Hawaii. Dafür werde ich auch die nächsten Jahre trainieren", erzählt Pesch. Jedoch ist der Trainingsumfang für einen "Ironman" zu hoch. "Das Training im Vorfeld zur WM war sehr viel weniger als noch vor einem Jahr für Hawaii. Damals habe ich in der Woche an die 35 Stunden trainieren können. Dieses Jahr bin ich wieder Vollzeit im Job. Wenn alles gut läuft komme ich auf 12 Stunden Training die Woche."

Robin Pesch berichtet weiter: "Das ist wirklich nicht viel. Da spielt die Qualität der einzelnen Einheiten eine große Rolle. Das Schwimmen bei der Heimischen DLRG ist da Gold wert. Eine Bahn ist da immer frei. Radfahren und Laufen trainiere ich auf eigene Faust. Für geregelte Trainingszeiten im Verein fehlt die Zeit. Zudem muss man im Job immer flexibel sein", bemerkt er nachdenklich. Der nächste Lauf wird an seinem Geburtstag im Oktober sein: Der Halbmarathon in Köln. "Beim Sport gibt es unendlich viele Höhen und Tiefen. Manchmal liegen diese sehr nah beieinander. Das wichtigste ist es immer weiter zu machen und immer an sich zu glauben. An seine Grenze zu gehen ist schön, aber darüber hinaus ist etwas unbeschreiblich Schönes. Das Gefühl zu leben wirklich zu spüren ist toll", beschreibt Robin Pesch seine Leidenschaft.