"Gemeinsam stark" mit schulübergreifenden Leistungskursen

Jüchen · Kunst verbindet. Musik verbindet. Sport verbindet. Was häufig vergessen wird: Auch Kinder verbinden.

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Eltern, Lehrer und sogar ganze Schulen. So ist es nicht verwunderlich, dass sich die Verantwortlichen der weiterführenden Jüchener Schulen im Rathaus trafen. Thema der Gesprächsrunden war unter anderem der Wegfall der verbindlichen Schulempfehlungen. So ist es den Eltern freigestellt, ihre Kinder an der Schule anzumelden, die sie für ihr Kind richtig erachten. Im Schuljahr 2017/2018 hat sich dabei ungefähr die Hälfte der Eltern für das Gymnasium entschieden. Für die neue Gesamtschule Jüchen, die ebenfalls den Weg zum Abitur anbietet, hat sich ebenfalls die Hälfte der Eltern entschieden. So ist die Oberstufe an beiden Schulen von vergleichbaren Inhalten geprägt und auch bei den zentral gestellten Klausuren gibt es Keine Unterschiede. "Wenn es nach mir geht, bleiben wir bei G8", so Monika Thouet, "wir haben uns nun darauf eingerichtet. Selbst bei Wahlfreiheit wird es kein G9 wie früher geben, dessen sollten sich alle bewusst sein". Auch Bürgermeister Harald Zillikens sieht in den beiden weiterführenden Schulen klare Vorteile: "Für alle Kinder in der Gemeinde Jüchen ist eine geeignete Schulform vorhanden. Ständige Wechsel im Schulsystem bringen nur Unruhe".

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Dies wurde auch von den beiden anwesenden Dezernenten der Bezirksregierung unterstrichen. So kooperieren die beiden Schulen künftig nicht nur in der Oberstufe, um eine Vielzahl an Leistungskursen anbieten zu können. Wie in diesem Jahr, wird es bei der Schulauswahl auch künftig in Einzelfällen eine gemeinsame Beratung der Eltern durch beide Schulen geben. "Wir möchten den Eltern und Kindern bestmögliche Auswahlmöglichkeiten bieten", so Schumacher und Thouet unisono. Hinsichtlich der Kooperation gehen die Schülermitvertretungen auch bereits gemeinsame Wege. Ob hinsichtlich bisheriger Projekte, wie Altweiber oder Fair Trade, man tauscht sich bereits aus. Einig waren sich die Dezernenten der Bezirksregung, Schulträger und Schulleitungen auch im Hinblick auf die Zügigkeit der beiden Schulen. Hier wird es keine Änderungen geben. Die Gesamtschule bleibt vier-, das Gymnasium dreizügig, sofern die Schülerzahlen konstant bleiben. So hat der oft viel zitierte "Schulfriede" in Jüchen bereits erfolgreich Einzug gehalten. "Gemeinsam wollen wir stark sein", so die beiden Schulleiterinnen Schumacher und Thouet. Ein "Best Practice"-Beispiel, das jetzt von den Schulleitungen weiter entwickelt wird. So freut sich Schulleiterin Susanne Schumacher, dass ihre Sportlehrer bereits bei den Abiturprüfungen des Gymnasiums reinschnuppern können. Es gilt jedoch auch noch unterschiedliche Herausforderungen zu lösen. Harald Zillikens führte beispielsweise die unterschiedlichen Stundentaktungen der Schulen und den Unterrichtsbeginn, der auf den Schülerbusverkehr abgestimmt ist, an. "Es gilt Lösungen zu finden, hier biete ich als Bürgermeister meine volle Unterstützung an."

(Kurier-Verlag)