Heizkosten Das Rätsel um die Nebenkostenabrechnung: Woher kennt der Vermieter meinen Verbrauch?

Jedes Jahr erhalten Mieter eine Nebenkostenabrechnung und sind nicht selten geschockt. Obwohl monatliche Vorauszahlungen geleistet wurden, müssen noch Beträge nachgezahlt werden. Der größte Kostenfaktor sind die Heizkosten. Gerade in Altbauten ist es schwer geworden, effizient zu heizen, da die Dämmung für angenehme Wärme fehlt. Eine Frage, die sich viele Mieter stellen, ist, woher der Vermieter eigentlich den eigenen Verbrauch kennt. Immerhin kam in den letzten Jahren niemand mehr nach Hause und hat die Heizungen abgelesen, oder?

Woher kennt der Vermieter meinen Nebenkosten-Verbrauch?
Foto: Unsplash/Mediamodifier

Heizkostenverteiler funktionieren heute oft per Funk

Um den exakten Verbrauch einer Mietpartei im Mehrfamilienhaus zu bestimmen, werden Heizkostenverteiler genutzt. Sie sind aus Vermietersicht die wichtigste Grundlage, um eine ehrliche, transparente und korrekte Nebenkostenabrechnung zu erstellen. Es gibt verschiedene Modelle, wobei es ab Ende 2027 Pflicht ist, ein Fernwartegerät zu nutzen. Dann kommt auch in den letzten Haushalten niemand mehr zum Ablesen, alles passiert zuverlässig und exakt per Funk.

So arbeiten Verteiler für die korrekte Ablesung

In der heutigen Gesellschaft ist aufrechtes Denken wichtiger als die Durchschnittsquote bei der Pisa-Studie. Praktisches Wissen ist für Menschen aller Gesellschaftsschichten wichtig, da sie dann Informationen besser verarbeiten und einschätzen können.

Jedes Jahr steht in zahlreichen Zeitungen geschrieben, dass Vermieter bei der Nebenkostenabrechnung nicht ganz korrekt arbeiten. Tatsächlich haben Mieter vor allem dann die Möglichkeit zu prüfen, wenn sie wissen wie das System funktioniert. Wir erklären, wie das Ablesen der Heizung bzw. die Nutzung von Heizkostenverteilern funktioniert.

Gemessen wird immer für ein Kalenderjahr, denn für diesen Zeitraum wird auch die Abrechnung erstellt. Ein Heizkostenverteiler sammelt Daten zur Temperatur im Raum und an der Heizung. Diese erfassten Werte bilden die Grundlage für die Erstellung der Abrechnung. Damit die Anteile gerecht auf alle Mietparteien verteilt werden, müssen weitere Faktoren berücksichtigt werden:

  • Bauart der Heizung
  • Wärmeabgabe der Heizung
  • Wärmeübergang

Es ist möglich, dass zwei Mieter exakt gleich viel Heizung genutzt haben, aber dennoch unterschiedliche Preise zahlen. Das liegt daran, dass jeder Messwert mit einem Faktor multipliziert wird, der individuell anhand der obigen Kriterien zu bestimmen ist

Verschiedene Arten von Heizkostenverteilern

Es gibt zwei primäre Arten von Verteilern, die in Mehrfamilienhäusern zum Einsatz kommen. Arbeitet der Heizkostenverteiler nach dem Verdunstungsprinzip, befindet sich am Rücken ein Glasröhrchen. Es enthält eine Flüssigkeit zur Messung, die bei Wärmeentwicklung durch den Heizkörper teilweise verdunstet. Wie hoch der Flüssigkeitsstand ist, erkennt der Ableser an einer vorbestimmten Skala.

Zum Ende der Abrechnungsperiode wird der restliche Flüssigkeitsstand ermittelt, der dann den Erfassungswert angibt. Die Röhrchen sind für einen Zeitraum von 365 Tagen konzipiert, danach müssen sie ausgetauscht werden.

Wichtig zu wissen: Selbst wenn die Heizung nicht läuft, verdunstet ein Teil der Flüssigkeit. Bei der Befüllung wird daher etwas mehr Flüssigkeit hinzugegeben, um die Berechnungen fair zu halten.

Für Mieter lohnt es sich dennoch, jede Heizkostenabrechnung genau zu prüfen, um Unstimmigkeiten rechtzeitig mit dem Vermieter zu besprechen.

Elektronische Heizkostenverteiler sind moderner

Um noch exaktere Werte zu ermitteln, setzen immer mehr Vermieter auf elektronische Systeme. Sie sind mit einem Temperaturfühler ausgestattet, die permanent die Differenz zwischen Heizkörperwärme und Raumluftwärme ermitteln. Über einen Rechenkern werden die Daten gespeichert und präzise wiedergegeben.

Nicht nur im Internet, sondern auch am Heizkörper kommt zur Sicherheit der Prüfsummencheck zum Einsatz. Der Verteiler ist in der Lage, Störungen zu erkennen und Manipulation zu entlarven. So ist diese Methode nicht nur für die Mieter sicherer, sondern auch für Vermieter.

Ein elektronischer Heizkostenverteiler arbeitet zehn Jahre lang, wenn die Batterie aufgebraucht ist, wird das Gerät ausgetauscht. Die Ablesung erfolgt bislang häufig noch vor Ort in der Wohnung des Mieters.

Info: Wenn der Vermieter nicht in die Wohnung kommt, ist dennoch eine sichere Ablesung gewährleistet. Das funktioniert, indem die Heizkostenverteiler per Funk alle Daten übertragen. Der zentrale Empfänger gibt dem Vermieter Zugang zu den Daten, die dann abgerechnet werden können. Oft werden Heizkostenverteiler auch von einem Zwischenanbieter gewartet, abgelesen und geprüft. Der Vermieter erhält dann nur die korrekten Daten und kann eine fehlerfreie Nebenkostenabrechnung erstellen.