Gesundheit Diversifizierung bei Rauchern: Nikotinkonsum nicht mehr nur per Zigarette

Die Geschichte des Tabaks führt über hunderte von Jahre zurück in eine Zeit, wo Tabakpflanzen noch ausnahmslos in Südamerika angebaut wurden. Seefahrer brachten die Pflanze mit nach Europa und sorgten so dafür, dass sich der Konsum von Tabak weltweit verbreitet hat. "Raucher" ließen sich bis vor einigen Jahren an typischen Merkmalen erkennen, eines davon war und ist der intensive Geruch nach Zigarettenrauch. Seit nunmehr 20 Jahren verändert sich das Wesen des Nikotinkonsums. Es gibt nicht mehr nur klassische Zigaretten, sondern andere Geräte erobern den Markt.

Diversifizierung bei Rauchern: Nikotinkonsum nicht mehr nur per Zigarette
Foto: Unsplash/Michelle Ding

Tabakerhitzer dienen als Ersatz zur klassischen Zigarette

Zigarettenrauch stinkt, verfärbt die Wände und ist ungesund für umstehende Menschen. Seit einigen Jahren habt es ein neues Gerät auf den Markt geschafft, der Tabakerhitzer ist ein Derivat für jene, die von der klassischen Zigarette wegwollen. Hierbei wird der Tabak nicht mehr mit dem Feuerzeug entzündet und verbrannt, sondern durch ein elektronisches Heizsystem erhitzt. Mehr dazu und zur Funktionsweise von Tabakerhitzern gibt es im Internet.

Obwohl auch Tabakerhitzer nicht als harmlos eingestuft werden, vermuten Experten bei der Nutzung eine Art "Harm-Reduction". Schadstoffe, die bei der Verbrennung von Tabak entstehen, kommen bei Tabakerhitzern so nicht vor. Es braucht noch weitere Studien, um absolute Gewissheit zu bekommen.

E-Zigaretten sind eine weitere Zwischenlösung auf dem Weg zum Rauchstopp

Tabakrauchen ist schädlich für die Gesundheit, das weiß jeder Raucher selbst besser als die meisten Nichtraucher. Mit der E-Zigarette wurde ein Produkt entwickelt, das die Gefahren reduzieren soll. Auch hierbei geht es nicht darum, eine "harmlose" Alternative zu schaffen, sondern die Folgen des Rauchens so gut wie möglich einzudämmen.

Viele Ex-Raucher nutzten Tabakerhitzer und E-Zigaretten, um den Weg vom Raucher zum Nichtraucher erfolgreich zu bestreiten.

Eine E-Zigarette enthält keinen echten Tabak, sondern wird mit Liquid befüllt. Dieses Liquid besteht aus Glyzerin, Propylenglykol und Aromastoffen. Manchmal werden Süßungsmittel wie Sucralose zugefügt, um einen bestimmten Geschmack zu erreichen. Beim Erhitzen des Liquids entsteht "Dampf", der dann wie bei einer Zigarette in die Lunge inhaliert wird. Mithilfe von flüssigem Nikotin können die Liquids den Suchttrieb der Nutzer befriedigen.

Nikotin-Ersatzprodukte sind schon lange auf dem Markt

Bei der Pflege zu Hause oder auch bei Krankenhausaufenthalten haben Raucher ein Problem. Sie können bei Bettlägerigkeit nicht einfach rauchen und der Suchtdruck wird stark. Hierfür und zur allgemeinen Entwöhnung wurden Nikotinersatzprodukte entwickelt. Sie führen dem Körper Nikotin zu, ohne dabei die typischen Schadstoffe durch die Verbrennung einer Zigarette freizusetzen.

Bekannt sind Nikotinkaugummis, Nikotinpflaster oder ähnliche Alternativen. Klar ist, dass solche Derivate Nebenwirkungen haben und damit ebenso nicht zu den "harmlosen" Mitteln gehören. Auch sie sind aber in der Lage, den Menschen bei der Entwöhnung vom Tabakrauch zu unterstützen.

Warum Tabakerhitzer und E-Zigaretten für die Rauchentwöhnung so beliebt sind

Sucht entsteht nicht nur körperlich, sondern auch im Kopf. Ein Raucher hat Rituale, er raucht nach dem Essen, nach der Zweisamkeit mit der Partnerin oder nach dem Kinobesuch. Solche Rituale zu verlieren, kann eine geistige Suchtreaktion hervorrufen. Parallel zur körperlichen Sucht durch den Nikotinentzug wird es für viele Raucher schwer, durchzuhalten.

Die E-Zigarette oder der Tabakerhitzer erhalten die typischen Rituale aufrecht. Beides kann zu jenen Zeiten konsumiert werden, wo sonst die Zigarette geraucht wurde. Ja, auch diese Substitute sind nicht harmlos und haben Folgeschäden. Sie gelten aber allgemein als weniger schadhaft als klassische Tabakzigaretten und können Rauchern bei einer langfristigen Entwöhnung helfen.

Bei Tabakerhitzern ist es beispielsweise möglich, die Anzahl der Sticks zu reduzieren oder leichtere Varianten zu konsumieren. E-Zigaretten-Dampfer können die Menge des Nikotins im Liquid sukzessive drosseln, bis sie schließlich nur noch Liquid ohne Nikotin inhalieren.

In Großbritannien sind E-Zigaretten ein anerkanntes Mittel zur Suchtbekämpfung von Rauchern. In Deutschland ist man bislang kritischer, allerdings zeigen Erfahrungsberichte, dass beim Wunsch des Rauchstopps ein solches Derivat sehr hilfreich sein kann.