Automobile Vorsicht beim Gebrauchtwagenkauf: Es lauern einige Stolpersteine
Ob für junge Autofahrer, die gerade erst ihren Führerschein gemacht haben oder alte Hasen: Der Handel mit Gebrauchtwagen hat nach wie vor Hochkonjunktur. Während die Preise für Neuwagen seit Jahren steigen, wartet bei Gebrauchtwagen noch das ein oder andere Schnäppchen auf interessierte Käufer. Das gilt allerdings nur, wenn man alle wichtigen Kriterien berücksichtigt, damit teure Nachrüstungen den Preis nicht unnötig nach oben treiben.
Die Dokumente: Eine Bescheinigung wird oft vergessen
Kein Kauf ohne Papierkram: Daran haben wir uns zwar längst gewöhnt, trotzdem kann man es nicht oft genug betonen. Beim Gebrauchtwagenkauf wären hierbei der Fahrzeugschein und der Fahrzeugbrief an erster Stelle zu nennen. Die meisten erfahrenen Autofahrer werden nun einwenden, dass die Aushändigung dieser beiden Dokumente selbstverständlich sei und quasi im Vorbeigehen erledigt wird. Das stimmt natürlich, aber wie sieht es mit den COC-Papieren aus?
Hier wird man schon in mehr fragende Gesichter blicken als beim Fahrzeugschein und dem Fahrzeugbrief. Während die ersten beiden schon seit Jahrzehnten zu einem festen Bestandteil des Kaufs gehören, sind die COC-Papiere noch relativ neu. Dabei ist es auch egal, ob man die COC Papiere für VW oder eine andere Marke benötigt: Überall sind sie nötig, da darüber der Nachweis für die Zulassung innerhalb der EU erfolgt. Die Papiere liefern genaue Informationen über die technischen Details eines Fahrzeugs und sagen aus, ob es die geltenden Bestimmungen erfüllt. Wer sich das nächste Mal Gedanken über die nötigen Dokumente macht, sollte also nicht nur an zwei, sondern an drei Dokumente denken.
Manche Makel sind schwer zu erkennen
Der Preis stimmt, das Modell entspricht den Wünschen und der Verkäufer möchte am liebsten auf der Stelle verkaufen? Das klingt nicht nur zu schön, um wahr zu sein, sondern ist es oft auch. Schließlich ist nie auszuschließen, dass das Fahrzeug mehr Mängel aufweist, als es der Verkäufer eingesteht. Da manche Schwachstellen gerade für Laien nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind, ist Geduld das Mittel der Wahl.
Statt sofort in den Kauf einzuwilligen, hilft eine gründliche Inspektion, Mängel zu erkennen. Besonders häufig sind diese bei den Reifen anzutreffen, wo das Profil bereits am Limit sein kann. Auch Bremsen, Elektronik oder Motor halten einem kritischen Blick nicht immer Stand. Das muss nicht unbedingt heißen, dass das Fahrzeug untauglich ist. Vielmehr ist es eine gute Verhandlungsbasis, um den Preis vielleicht noch weiter zu drücken. Hilfreich ist in jedem Fall eine Probefahrt, die nicht nur ein besseres Gefühl für das Fahrzeug bringt, sondern auch unschöne Geräusche ans Tageslicht bringen kann.
Lieber zu viel als zu wenig Skepsis
Wenn die Probefahrt beendet und keine weiteren Beanstandungen angefallen sind, ist es fast geschafft. Allerdings lauern noch ein paar letzte Hürden, bei denen nochmals Konzentration angesagt ist. Ein Kaufvertrag sollte ein fester Bestandteil des Kaufs sein, da er die Verpflichtungen beider Partien regelt. Hier sind manchmal Klauseln enthalten, die zum Nachteil des Käufers ausfallen und damit die Freude über das Schnäppchen trüben. Diese sind zwar nicht immer rechtmäßig, aber niemand möchte sich im Nachhinein mit rechtlichen Feinheiten herumschlagen. Wer auf diese Punkte achtet, beseitigt bereits die größten Stolpersteine auf dem Weg zum neuen Auto.