Suppe aus Nüssen und Zucker läutet Ende der Fastenzeit ein

Grevenbroich · „Wir sind froh, dass wir unseren Glauben hier in Deutschland ausleben können. In der Türkei sieht das ja ganz anders aus.“ Ümit Celepoglu, Vorstands-Vorsitzende des „Alevitischen Kultur-Vereins Grevenbroich“ spricht klare Worte.

Nejla Arslan (Zweite von rechts) bei der Lichter-Zeremonie aus Anlass des letzten Fastenbrechens im Rahmen des diesjährigen „Muharrem“.

Immerhin war sie mit ihrem Verein auch bei der Kölner Groß-Demo gegen Erdogan, als der dort im Rahmen des türkischen Wahlkampfes eine große Rede gehalten hatte. „Wir sind komplett gegen Erdogan“, unterstreicht sie noch mal am Rande des letzten Fastenbrechens am Ende der zwölftägigen „Muharrem“, in der die Aleviten ganz besonders ihrem ermordeten Imam Hüseyin (680 nach Christus) und zwölf anderen Imams gedenken.

Nejla Arslan (Vorsitzende des Glaubensrates) und Ümit Celepoglu (Vorstandsvorsitzende der Aleviten).

Die Hochneukirchenerin führt seit fünf Jahren den Verein, der in den Räumlichkeiten an der Bergheimer Straße neben den regelmäßigen religiösen Treffen auch Frauengruppen, Saz-Stunden und ab dem 27. November (in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz und der „Alzheimer Gesellschaft“) einen Kurs „Leben mit Demenz“ anbietet.

Vorsitzende des Glaubensrates ist übrigens auch eine Frau: Nejla Arslan achtet darauf, dass die 75 Familien, die sich dem Verein angeschlossen haben, in Glaubensfragen den vorgegebenen Weg nicht verlassen. Sie leitete natürlich auch das Fastenbrechen: Erst kommt das Gebet (eine Hand immer auf dem Herzen), dann gibt es „Asura“, die süße Suppe, die aus Getreide, Zucker, Nüssen und Wasser gemacht wird. Und die jeder Alevit an diesem Abend mit anderen, vor allem mit Armen, teilen soll.

(Kurier-Verlag)