Ideen-Workshop zur Digitalisierung Kreis und Kommunen ziehen an einem Strang

Grevenbroich · Kräfte bündeln, Entwicklungen teilen – mit diesem kooperativen Ansatz gehen der Rhein-Kreis und die acht kreisangehörigen Kommunen bei der Verwaltungsdigitalisierung im Schulterschluss voran. Neue Projektideen standen jetzt im Mittelpunkt eines Workshops, zu dem IT-Dezernent Harald Vieten Digitalisierungsbeauftragten der Kommunen eingeladen hatte.

„Einig, dass wir nur gemeinsam die Herausforderungen des digitalen Wandels meistern können“: Kreis-IT-Dezernent Harald Vieten hatte die kommunalen Fachleute zum Ideen-Workshop geladen.

Foto: RKN

Die Palette der Projektideen reichten vom digitalen Workflow für Schwerbehinderten-Parkausweise, einem gemeinsamen „Open Data“-Portal und einer gemeinsam genutzten digitalen Prozess- und Wissensdatenbank bis hin zum Leuchtturmprojekt eines kreisweiten „Digitalen Zwillings“ für Simulationsmodelle sowie für nachhaltige Stadt- und Mobilitätsplanungen.

„Auch wenn jetzt die einzelnen Projektideen erst einmal vertiefend in den jeweiligen Verwaltungen geprüft werden müssen, waren wir uns alle einig, dass wir nur gemeinsam die Herausforderungen des digitalen Wandels meistern können“, lobte Vieten die Atmosphäre im Workshop. „Der spür- und vorhersehbare Mangel an Fachkräften und die begrenzten IT-Personalressourcen in den einzelnen Verwaltungen macht es geradezu zwingend erforderlich, die Kräfte zu bündeln. Zudem ist es auch insgesamt wirtschaftlicher, Digitalisierungsprojekte gemeinsam anzupacken“, ergänzt Horst Weiner, Leiter der IT beim Kreis.

Bereits 2019 unterzeichneten alle acht Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Landrat Hans-Jürgen Petrauschke eine Verwaltungsvereinbarung für ein lokales Bündnis zur Digitalisierung. Darin vereinbarten die Verwaltungsspitzen, Digitalisierungs- und e-Government-Projekte von gemeinsamem Interesse und die Fortbildung des Personals zusammen anzugehen. Als Kooperationsgremium wurde der Arbeitskreis der IT-Leitungen aus Kommunen und Kreisverwaltung gebildet, der gemeinsame Vorhaben entwickeln soll.

„Grad und Reichweite der Zusammenarbeit, die auch eine Finanzierung über den Kreishaushalt vorsehen kann, werden in der Bürgermeisterkonferenz beraten und einstimmig verabschiedet“, so Vieten, der das Bündnis auf den Weg gebracht hatte. Seitdem wurden bereits verschiedene Projekte gemeinsam angepackt wie das gemeinsame Digitalisierungs-Fortbildungsprogramm für das Personal von Kommunen und Kreis, die Digitalisierung der Baulasten-Akten oder die Kfz-Anschriftenänderungen in den Bürgerbüros, die den Bürgerinnen und Bürgern allein 2020 rund 4.500 zusätzliche Behördengänge zum Straßenverkehrsamt erspart hat.

Nach dem grünen Licht für die neuen Vorhaben sollen Experten aus den Fachbereichen der Kommunen die Projekte zusammen mit IT-Organisatoren und Fachinformatikern aus der Kreisverwaltung im Digitallabor des Kreises gemeinsam zur Produktreife entwickeln.

(-ekG.)