Kreistag beschließt neues Wirtschaftsförderungskonzept „RKN – Next Generation“
Grevenbroich · Der Rhein-Kreis geht auch bei seiner Wirtschaftsförderung stets mit der Zeit. In seiner Sitzung in der Vorwoche hat der Kreistag jetzt das von der Kreisverwaltung vorgelegte Konzept „RKNextGen: Wir fördern Wirtschaft und Zukunft“ mit überwältigender Mehrheit beschlossen.
Angestoßen wurde die Entwicklung des Konzepts von der Kreis-Wirtschaftsförderung. Bei der Erarbeitung stand das Beratungsunternehmen „Prognos AG“ gemeinsam mit der „Matrix GmbH & Co. KG“ zur Seite und holte hierzu auch umfassende Informationen und Meinungen aus der Wirtschaft ein.
Mit dem neuen Konzept reagiert der Rhein-Kreis auf die sich wandelnden Anforderungen, die sich Unternehmen und damit auch einer zukunftsorientierten Wirtschaftsförderung unter anderem durch die digital-ökologische Transformation stellen. Eine noch stärker fokussierte Innovations- und Transformationsförderung ist daher ein zentraler Bestandteil des Konzepts.
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke betont: „Unser Ziel ist es, auch bei neuen Herausforderungen einer der attraktivsten und wettbewerbsfähigsten Kreise im Land und darüber hinaus zu bleiben und langfristig Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie Wertschöpfung im Rhein-Kreis zu sichern und zu erhöhen. Damit schaffen wir die Grundlage, um den Wohlstand der Bürger zu erhalten und weiter zu steigern.“
Hierfür setzt die Neuausrichtung der Wirtschaftsförderung zielgerichtete Impulse. Das Kürzel „NextGen“ für „Next Generation“ steht dabei einerseits bewusst für die „nächste Generation“ von Wirtschaftsförderung im auch international stark gefragten Wirtschaftsstandort Rhein-Kreis.
Zugleich knüpft das Konzept an die bisherigen erfolgreichen Strategien der Kreis-Wirtschaftsförderung an. Es baut beispielsweise auf der Digitalisierungsstrategie für die Wirtschaft im Rhein-Kreis und dem Konzept der Innovationskreisstrategie auf und treibt die weiterhin erfolgreiche Entwicklung des Wirtschaftsstandorts aktiv voran.
Dabei werden der Strukturwandel und der Transformationsprozess, in dem sich das Land befindet, umfassend einbezogen. „Wenn sich die Themen in der Wirtschaft und die Herausforderungen für die Unternehmen in immer kürzeren Abständen wandeln, dann müssen auch wir mit unserer Wirtschaftsförderung neue Wege und Formen annehmen, wie wir Unternehmen als Partner und Förderer der Wirtschaft unterstützen“, betont Petrauschke. „Genau das machen wir mit unserem neuen Wirtschaftsförderungskonzept.“
Kreis-Wirtschaftsdezernent Dr. Martin Stiller hebt hervor, dass das neue Konzept die hervorragende Arbeit der Kreis-Wirtschaftsförderung noch besser auf die sich verändernden Bedürfnisse der Wirtschaft zuschneidet. Zugleich verweist er auf das umfangreiche Beteiligungs- und Stakeholderverfahren, das in die zukunftsorientierte strategische Neuausrichtung einfließt. „Die Aufgaben der Wirtschaftsförderung haben in Umfang und Komplexität durch die vielschichtigen Transformationsprozesse deutlich zugenommen“, erklärt Stiller. „Effiziente Wirtschaftsförderung gelingt am besten in einem System mit Partnern und Förderern, die sich allesamt an den Bedürfnissen der Wirtschaft und der Unternehmen ausrichten.“
Das greift das Konzept auf. „Wir verstehen uns als Partner im Systemverbund mit den kommunalen Wirtschaftsförderungen, der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer und der Kreishandwerkerschaft, Hochschulen sowie vielen weiteren Akteuren“, betont Stiller. „Gemeinsam gilt es, Ziele zu definieren sowie zielgruppenbestimmt und wirksam zu agieren und dabei Redundanzen zu vermeiden. Mit dem neuen Konzept geben wir ein klares Bekenntnis zur Zusammenarbeit ab.“
Zugleich werden klare Leitziele formuliert, um Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit der vor Ort bereits ansässigen Unternehmen zu unterstützen und die Ansiedlung neuer Unternehmen sowie Investitionen im Rhein-Kreis zu forcieren.
Zu den Schlüsselthemen zählen unter anderem die Innovations- und Start-up-Förderung sowie die Schaffung von Innovationsräumen, die weitere Internationalisierung des Standorts und Positionierung als Vorreiter in der digital-ökologischen Transformation, die Intensivierung von Forschungs- und Wirtschaftskooperationen, die Nachwuchs- und Fachkräftesicherung sowie die Stärkung der MINT- und Digitalbildung.
Robert Abts, Leiter der Kreis-Wirtschaftsförderung und Geschäftsführer der „Wirtschaftsförderungsgesellschaft Rhein-Kreis Neuss“, stellt heraus, dass das neue Konzept mit der Veränderung von Strukturen, noch innovativeren Arbeitsweisen und unternehmensnahen Orten einen starken Umbruch der Wirtschaftsförderung verkörpert.
„Das ,RKNextGen-Konzept‘ dient als Startpunkt dafür, eine noch modernere, noch agilere wirksame und kundennahe Generation der Wirtschaftsförderung im Rhein-Kreis aufzustellen. Wir wollen Wirtschaft und Zukunft fördern, das haben wir daher auch bewusst im Untertitel der neuen strategischen Ausrichtung festgehalten.“
Das Konzept steht am 24. Juni auch im Mittelpunkt des „RKNextGen-Zukunftskongresses“ auf dem Kraftwerksgelände in Frimmersdorf. „Bei dieser Veranstaltung stellen wir unsere Fokusthemen vor und geben Einblicke in den Motorraum unserer künftig neu ausgerichteten Wirtschaftsförderung“, sagt Abts. Die Veranstaltung beginnt um 17.30 Uhr. Den thematischen Eingangsimpuls hält der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Jens Südekum.
Interessierte können sich bereits jetzt per Mail an wirtschaftsfoerderung@rhein-kreis-neuss.de für die Teilnahme vormerken lassen.