Keine „Schutzzäune“ mehr für die Rathaus-Mitarbeiter

Grevenbroich · Viele Jahre war Rot ihre Parteifarbe. Seit der Kommunalwahl ist sie dann zu Magenta gewechselt. Lange bevor die Liberalen die Telekom-Farbe für sich entdeckt haben, wie Martina Suermann, Bürgermeister-Kandidatin für „Mein Grevenbroich“, lachend feststellt.

Und ganz in Magenta ist auch ihr Wahlprogramm gehalten. Das darf man aber nicht mit „rosarot“ verwechseln ...

Denn Martina Suermann positionierte sich jetzt bei der Vorstellung ihres Wahlprogramms unter dem Motto „Martina macht´s“ deutlich.

Sie will als Verwaltungs-Chefin im Rathaus aufräumen: „Wir haben eine zu breit aufgestellte Führungsriege. Das ist ein bisschen viel für eine kleine Stadt wie Grevenbroich.“

Im Klartext: Ein führungsstarker Bürgermeister, ein Beigeordneter (mit den entsprechenden juristischen Siegeln) und ein Kämmerer reichen ihrer Meinung nach aus, um das Verwaltungsschiff sicher zu steuern. „Drei Leute reichen aus. Dafür muss man die Ebene der Fachbereichsleiter stärken. Da findet ja die Sacharbeit statt“, so Suermann. So würden sich auch die Abläufe in der Verwaltung (zum Wohle und zur Freude der Bürger) deutlich verkürzen lassen.

Nägel mit Köpfen würde Suermann am liebsten schon jetzt machen, wenn Anfang Juni Planungsdezernent Werner Hoffmann in den Ruhestand wechselt. „Ob wir einen technischen Beigeordneten brauchen? Das sehe ich nicht.“ Hoffmann habe so gutes Personal herangezogen, dass die Amtsleiter auch ohne einen Dezernenten hervorragende Leistung vollbringen könnten.

So sehr sie die Planung lobt, so kritisch zeigt sie sich anderen Abteilungen im Rathaus gegenüber: „Werden Familien hier in Grevenbroich gut genug betreut“, fragt sie kritisch. Und stellt klar: „Die Wirtschaftsförderung ist nicht gut aufgestellt. Da gehören Menschen hin, die was von Betriebswirtschaft verstehen.“ Auch schreckt sie vor Privatisierung nicht zurück. Die Reinigungsdienste und die Grünflächenpflege nennt sie beispielhaft. Selbst auf die Gefahr hin, dass die dann wirtschalich schlechter gestellt werden. Man könne keine „Schutzzäune“ um die Mitarbeiter im Rathaus ziehen ...

(Kurier-Verlag)