IHK: Stadt und Handel müssen gemeinsam Zukunft schaffen
Die IHK hat jetzt „Kommunalpolitische Positionen“ veröffentlicht, die sie als „Leitfaden für die kommenden fünf Jahre“ verstanden wissen will. Sie basieren unter anderem auf der Befragung von 2.000 Unternehmern aus der Region, deren Meinung voll zu Buche geschlagen habe. Ein zentrales Thema: Wie können die Innenstädte, die Fußgängerzonen fit für die Zukunft gemacht werden?
Grevenbroich. Laut Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer für den Rhein-Kreis, gebe es grundsätzlich viel zu viel Einhandelsflächen in den Zentren, die in Zukunft gar nicht mehr gebraucht würden. Hier müsse eine Konzentration geschafft werden, die mehr Aufenthaltswert, eine andere Nutzung und damit dann auch eine höhere Frequenz bringen werde.
Steinmetz verweist dabei auf das aktuelle „Soforthilfeprogramm Innenstadt“, das das Land aufgelegt hat, um die Leerstände in den Innenstädten zu bekämpfen. Mit den Mitteln sollen die Kommunen in die Lage versetzt werden, Leerstände selbst anzumieten oder gar zu kaufen, um dort für Belebung (vom Kunsthandwerker, der dort arbeitet, bis hin zur so genannten „Pop-Up-Galerie“) zu sorgen.
Doch wie fällt der Blick der IHK auf die Grevenbroicher City aus? „Die Höhe der Parkgebühren der städtischen Parkplätze sollte überprüft werden. Durch zu hohe Parkgebühren sehen Kunden von einem Besuch in der Innenstadt ab“, lautet der wichtigste Kommentar. Hier hat die Stadt für 2020 zwar den Verzicht auf alle Parkgebühren beschlossen (siehe auch Seite 3), doch die grundsätzliche Klärung dieser Frage steht noch aus.
Daneben setzt die IHK auf ein „starkes Stadtmarketing“: „Stadt und Handel müssen gemeinsam die Verantwortung für die Standorte übernehmen. Seitens der Städte funktioniert dies nur mit einer geeigneten Personal- und Finanzausstattung. Die Kommunen sollten einen ,Handelskümmerer’ benennen, der zum Beispiel einen Überblick über städtische Baumaßnahmen, Planungen und sonstige Aktivitäten hat. Er soll auch die Koordination und Leitung von Arbeitskreisen übernehmen sowie Ansprechpartner für Anlieger mit Problemen sein. Des Weiteren sorgt er für die digitale Sichtbarkeit der Innenstadt-Akteure“, heißt es in dem speziellem Papier für Grevenbroich.
Erste Ansätze hierzu gibt es in der Schloss-Stadt ohne Zweifel. Diese sollten in den kommenden fünf Jahren aber noch deutlich konsequenter ausgebaut werden. Realistisch schätzen die Macher der IHK-Thesen auch die Bedeutung des Auto ein: „Innenstädte müssen erreichbar“ bleiben. Und das per Bus, per Rad, aber auf jeden Fall auch per Auto. Das sehen Steinmetz und seine Kollegen als „Hauptverkehrsmittel“, das nicht aus der Grevenbroicher City verbannt werden dürfte.