Königsjahr geht in Verlängerung: „Hoffentlich klappt alles 2021“!

Es hätte so schön werden sollen: Marco und Andrea Borgwardt hatten vor knapp einem Jahr die Königswürde in der Stadtmitte übernommen. Ein wunderschönes Jahr mit Veranstaltungen, alten und neuen Freunden sowie vielen prägenden Erlebnissen sollte vor dem Ehepaar liegen. Doch dann kam Corona...

Andrea und Marco Borgwardt schauen positiv gestimmt in die Zukunft. Zwar hätten sie gerne in diesem Jahr ihr Königsjahr genossen, doch dank Corona hoffen sie, dass sie wenigstens im kommenden Jahr feiern können.

Grevenbroich. „Wir haben anfangs ja gedacht, dass wir die Schützenfeste noch feiern werden. Dass es noch lange hin ist, bis die Festivitäten in den ersten Ortschaften starten. Aber als für Mai die ersten Heimatfeste abgesagt werden mussten, war uns schnell klar, dass es uns alle treffen wird“, erinnern sich die Borgwardts im Gespräch mit der Redaktion des Erft-Kurier.

Denn auch wenn diese Erkenntnis schmerzhaft war, gab es etwas Gutes an der Situation: „Wir haben eine sehr große Solidarität spüren dürfen. Die Schützen in allen Ortsteilen halten ganz fest zusammen. Es wollte auch schnell keiner aus den zeitlich späteren Ortschaften feiern, wenn andere Vereine vorher auf ihr Fest verzichten mussten.“

Ein Zusammenhalt, der ganz klar zeigt, welche Werte den Schützen auch heute noch wichtig sind.

Dennoch gab es laut Andrea Borgwardt viele Tränen: „Es war ja alles verständlich und wir haben auch sehr früh gesagt, dass alle Feierlichkeiten nur Kompromisse wären und nicht ansatzweise das, was wir uns immer erhofft haben. Aber wenn es real wird, dass das Fest ausfällt, dann ist es einfach ein sehr komisches Gefühl.“

Leider mussten die Borgwardts in diesem Jahr auf viele Schüzenkönigstermine verzichten, konnten weder schmucke Uniform noch feine Kleider tragen. „Zivile“ Bekleidung war da eher angesagt. Jetzt gehen alle Hoffnungen ins kommende Jahr 2021.

Und dieses Gefühl verstärkt sich gerade noch einmal. „Eigentlich dachten wir, dass wir ,drüber weg’ sind. Aber wenn wir ehrlich sind, ist es schon schmerzhaft, je mehr es auf das Schützenfest zu geht.“

So ganz ohne Königs-Erfahrungen sind Andrea und Marco Borgwardt aber auch nicht. Nach der Krönung im vergangenen September haben die beiden Grevenbroicher noch die letzten Feste der Saison besuchen können. So waren sie zu Besuch bei den befreundeten Vereinen in Frimmersdorf, Neurath, Elsen, Elfgen und Laach.

Zudem gab es im Vorfeld die Termine als Kronprinzenpaar, die „ganz ohne den Druck waren, wie ihn ein König hat“. All diese Festivitäten sind Erfahrungen, die keiner den Borgwardts nehmen kann: „Das haben wir alles schon sehr genossen. Die Menschen haben uns so freundlich aufgenommen. Es war irgendwie auch alles enthusiastisch. So hätte es gerne auch noch weiter gehen können.“

Doch es folgte nach Karneval die „Bruchlandung“, wie das Königspaar die Anfangszeit von Covid19 bezeichnet. „Wir hatten noch die Neujahrs-Matinée besucht, waren aktiv beim Karneval, haben die Krönung von unserem Schützenzug gefeiert. Alle Erlebnisse haben wir in unserem Königs-Tagebuch festgehalten. Wir konnten uns gar nicht vorstellen, dass etwas passieren könnte, dass unsere Pläne durcheinander bringen könnte. Man muss sich mal erinnern an das Vorjahr: Da war noch das Schlimmste, wenn die Sonntags-Parade in Wevelinghoven wegen Regen nicht wie sonst stattfinden konnte. Es war ja gar nicht denkbar, dass es etwas gibt, das all unsere Heimatfeste ausfallen lässt.“

Am Samstag vor den Corona-Einschränkungen im März war Königin Andrea sogar noch mit den Hofdamen zum Kleiderkauf verabredet. „Es war irgendwie Schicksal, dass wir noch mal eine Nacht drüber schlafen wollten. Ab Montag änderte sich die Welt dann plötzlich komplett und der Kauf ist verschoben.“

Denn nicht nur alles rund um das Schützenfest steht in diesem Jahr unter anderen Vorzeichen: Alles hat sich komplett verändert.Weiter Seite 4.