Hilfe im Hochwasser-Katastrophengebiet Feuerwehrauto verschenkt
Grevenbroich · Zahlreiche Hilfskräfte aus dem Rhein-Kreis sind in den Hochwasser-Katastrophengebieten in Erftstadt und im Kreis Euskirchen im Einsatz. Koordiniert und organisiert wird dieser Einsatz durch die Kreisleitstelle – im Bereich Feuerwehr durch den Kreisbrandmeister in Abstimmung mit den Leitern der Feuerwehren und im Bereich Rettungsdienst mit dem Ärztlichen Leiter Rettungsdienst in Abstimmung mit den Hilfsorganisationen sowie den Trägern rettungsdienstlicher Aufgaben.
„Die Menschen vor Ort brauchen dringend Unterstützung, und den Opfern gilt unsere Anteilnahme. Wir leisten jede Hilfe, die wir bieten können“, so Kreisdirektor und Krisenstabsleiter Dirk Brügge. Sein Dank gilt den Einsatzkräften, „die ein Zeichen tätiger Solidarität setzen mit denen, denen die Flut fast alles genommen hat“.
Am Freitag vergangener Woche hatte die Bezirksregierung einen Personentransportzug aus dem Rhein-Kreis mit rund 30 Kräften des Rettungsdienstes nach Erftstadt angefordert. Am Samstag wurden 14 Kräfte aus dem Regelrettungsdienst nach Erftstadt entsandt im Rahmen sofortiger Hilfe, das heißt auf Anforderung durch die Leitstelle im Rhein-Erft-Kreis. In Erftstadt drohte ein Pflegeheim einzustürzen, das unverzüglich evakuiert werden musste. Die Kompensation der entsandten Kräfte erfolgte durch die Hilfsorganisationen, um den Regelrettungsdienst im Rhein-Kreis sicherzustellen.
Am Sonntagmorgen hat der Rhein-Erft-Kreis einen Einsatzleitwagen für Erftstadt angefordert. Die Fahrzeugbesatzung besteht aus sechs ehrenamtlichen Feuerwehrkräften der Löschzüge Meerbusch-Lank und Wevelinghoven. Der Wagen ist im Schadensgebiet in einem so genannten „Führungskopf“ tätig und trägt damit zur Regie von Einsatzkräften in der Größenordnung von fünf Feuerwehrzügen inklusive schwerem Bergegerät der Bundeswehr bei.
Eine Kompensation des Einsatzleitwagens im Fall einer größeren Schadenslage im Rhein-Kreis ist durch eine Absprache mit dem Kreisbrandmeister von Mettmann sichergestellt. Von dort könnte auf Anforderung ein entsprechendes Fahrzeug in den Rhein-Kreis entsandt werden.
Am Sonntagnachmittag erfolgte durch die Bezirksregierung für den Einsatz im Schadensgebiet im Kreis Euskirchen die Anforderung der Bezirksbereitschaft 4. Diese umfasst Kräfte der Feuerwehr, bestehend aus einem Einsatzleitwagen aus Dormagen, einem Mannschaftstransportfahrzeug und einem Löschfahrzeug Katastrophenschutz aus Grevenbroich sowie einem Mannschaftstransportfahrzeug und einem Löschfahrzeug Katastrophenschutz aus Meerbusch. Die Sammlung der Kräfte an der Feuerwehr Meerbusch erfolgte am Montag um 4 Uhr. Der Abmarsch zur Sammelstelle in Düsseldorf und der gemeinsame Abmarsch mit den übrigen Helferinnen und Helfern aus dem Regierungsbezirk ins Schadensgebiet schlossen sich an. Die geplante Einsatzdauer beträgt 72 Stunden, die Personalstärke aus dem Rhein-Kreis 30 Kräfte.
„Der Kreis wird auch auf weitere Hilfegesuche der betroffenen Regionen reagieren und die betroffenen Menschen vor Ort in jedem uns möglichen Umfang unterstützen“, kündigt Brügge an.
Dank der überwältigenden Spendenbereitschaft der Rommerskirchener Bevölkerung konnten Bürgermeister Dr. Martin Mertens gemeinsam mit Gemeindebrandinspektor Werner Bauer, dessen Stellvertreter Carsten Hahn, Feuerwehrmann Manuel Schuh und Bauhof-Mitarbeiter Manfred Schöpke in Bad Münstereifel und in Euskirchen umfangreiche technische Sachspenden übergeben.
Auch die Rommerskirchener Bevölkerung hat über das Wo-chenende fleißig Sachspenden gespendet. Diese sind nun zwischengelagert, bis aus den Krisengebieten weitere Sach-spenden benötigt werden.
Angesichts des katastrophalen Ausmaßes der Schäden soll es damit nicht sein Bewenden haben. Spenden- und Hilfswillige, die sich an den Aufräumarbeiten beteiligen wollen, können sich daher unter der neue eingerichteten Mail-Adresse hochwasserhilfe@rommerskirchen an die Gemeinde wen-den.
„Wir konnten uns am Wochenende ein eigenes Bild davon-machen, wie schlimm die Lage ist. Ich bin sicher, dass Spenden und weitere Hilfsmaßnahmen auch weiterhin sinnvolle Aktionen sind, und dass wir in Rommerskirchen unseren Beitrag dazu leisten können“, ist Bürgermeister Dr. Martin Mertens überzeugt.
Die Hilfsaktion zur Hochwasserkatastrophe aus Rommerskirchen führte Dr. Martin Mertens und seine Mitstreiter auch noch Euskirchen. Hier konnte das Team an den dortigen Bürgermeister Sacha Reichelt umfangreiches Spendenmaterial in Form von Schläuchen, Pumpen, Generatoren, Schüppen, Schubkarren und weite-ren Arbeitsmaterialien überreichen.
Und Bürgermeister Mertens entschied auch noch spontan vor Ort, dass mitgeführte Feuerwehrauto aus Rommerskirchen der Feuerwehr in Euskirchen zu schenken. Deren Leiter Alexander Berger hatte berichtet, dass die Flutkatastrophe rund ein Drittel der Feuerwehrautos so stark getroffen hat, dass sie nicht mehr einsatzfähig seien.
Dr. Mertens: „Unser mitgeführtes Feuerwehrauto ist ein in Rommerskirchen ausgemustertes, aber noch voll funktionsfähiges Fahrzeug. Nach der dramatischen Schilderung des Euskirchener Feuerwehrchefs habe ich mich spontan entschieden, dass Feuerwehrauto in Euskirchen zu lassen und es der dortigen Feuerwehr zu schenken. Hier kann es sicherlich noch gute Dienste bei der Bewältigung der Hochwasserkatastrophe leisten.“