Arbeit an zusätzlichen Unterbringungsmöglichkeiten Grevenbroich bereitet sich auf Ankunft von Geflüchteten aus der Ukraine vor
Grevenbroich · Aufgrund des Angriffskriegs des russischen Präsidenten auf die Ukraine bereitet sich Grevenbroich auf die Ankunft von Flüchtlingen vor. Die Verwaltung beobachtet die Situation in der Ukraine sowie den Nachbarländern in enger Abstimmung mit dem Rhein-Kreis und den kreisangehörigen Städten sehr genau.
Hierzu zählt ein täglicher interner Austausch mit allen zuständigen Fachbereichen, um bei Bedarf individuell reagieren zu können. Die Koordination obliegt dem Konzernvorstand. Bisher sind über die Bezirksregierung Arnsberg keine Zuweisungen von Geflüchteten nach Grevenbroich angekündigt oder gar erfolgt. Indes geht die Grevenbroicher Verwaltung nicht davon aus, dass sich die Flüchtlingssituation von 2015 wiederholt, weil überwiegend nur Frauen und Kinder vor dem Krieg flüchten können und die Aufnahmebereitschaft innerhalb der Europäischen Union sehr viel breiter ist.
Dennoch sind die Mitarbeiter*innen der Verwaltung und das Sozialamt aufgrund der Erfahrungen aus 2015 bestens vorbereitet. Traumatisierte Kinder werden individuell und unter Einbindung des Jugendamtes betreut. Ein genauer Zeitpunkt für erste Zuweisungen durch die Bezirksregierung Arnsberg kann derzeit nicht seriös vorhergesagt werden. Die Stadt Grevenbroich wird die bestehenden Kontakte zu Hilfsorganisationen nutzen, die ersten Zuweisungen durch die Bezirksregierung abzusehen sind. Diesbezüglich fand bereits ein Gespräch mit dem DRK statt.
Vor dem Hintergrund stark begrenzter Kapazitäten für geflüchtete Familien arbeitet die Grevenbroicher Verwaltung ergebnisoffen an zusätzlichen Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete. Geprüft wird auch der Wiederaufbau der Zelte am Hagelkreuz. Um Angebote von Wohnraum aus der Zivilgesellschaft gezielt und unbürokratisch vermitteln zu können, wird in den nächsten Tagen eine Kontaktmöglichkeit über die städtische Homepage www.grevenbroich.de eingerichtet. Für die Zuweisung Geflüchteter bleibt allein die Bezirksregierung Arnsberg zuständig. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind noch Fragen bezüglich der rechtlichen Grundlagen für den Aufenthalt von Personen aus der Ukraine offen.
Die Verwaltung bittet ausdrücklich darum, keine Lebensmittel-, Sach- oder Geldspenden bei der Stadt Grevenbroich abzugeben und empfiehlt, über die bekannten Hilfs- und Wohltätigkeitsorganisationen zu spenden. Eine Mailadresse der Stadtverwaltung für Fragestellungen rund um diese Thematik wird kurzfristig eingerichtet. Eine zentrale Rufnummer ist bereits unter 608 333 eingerichtet.
Abschließend ist festzustellen, dass aufgrund der großen Unwägbarkeiten hinsichtlich des Umfangs des Flüchtlingsaufkommens und der rechtlichen Rahmenbedingungen, die sich derzeit noch in Klärung befinden, keine verbindlichen Aussagen getroffen werden können. Die Entwicklung wird durchgehend beobachtet und das Vorgehen bedarfsweise angepasst.