Die Stärken unserer Stadt: Idyll und Infrastruktur
Grevenbroich · Robert Jordan und das Stadtmarketing werden zumindest von einigen Politiker immer wieder gescholten. Unter welchen Bedingungen hier aber in Wahrheit gearbeitet werden muss, macht das „PR-Konzept“ deutlich, das in der Vorwoche vorgestellt wurde: Diese wissenschaftliche Aufarbeitung kostete natürlich Geld und Robert Jordan konnte sie nur finanzieren dank des Überschusses, den er beim ersten City-Trödelmarkt erwirtschaftet hat.
Da ohne gäbe es das aktuelle „PR-Konzept“ gar nicht ...
Dabei ist die „Düsseldorfer Akademie für Marketing-Kommunikation“ durchaus renommiert. Ein ähnliches PR-Konzept hat Leiter Horst Harguth zusammen mit seinen Dozenten und Studenten auch schon für die Landeshauptstadt erstellt.
Dank des Blicks von außen werden in der 114 Seiten starken Ausarbeitung zunächst die Stärken Grevenbroichs herausgestellt: Bei den Einzelhandelsumsätzen schlägt die Schloss-Stadt (125) sogar Neuss (121,4). Die Lebensqualität wird von den Bürger zu mehr als einem Drittel als gut oder sehr gut beurteilt. Als „sehenswert“ werden die Natur, aber auch die kulturellen Angebote bewertet. Und auch die City bekommt bei vielen sehr gute Noten.
Das Fazit der Akademie: „Es gilt, die Präsenz der Stadt Grevenbroich zu fördern, um die Attraktivität ins Bewusstsein zu rücken, sie nach innen und außen zu kommunizieren.“ Denn eine fehlende Bekanntheit und eine unzureichende Kommunikation der Stärken wurde von den Wissenschaftlern als Schwäche im Bild der Stadt erarbeitet.
Natürlich hat das Team der Düsseldorfer Akademie auch jede Menge Ideen und Anregungen: „Grevenbroich - Idyllisch und voller Energie“ könnte neuer Slogan werden. Eine „Energie-Card“ könnte Bürger und Besucher anlocken. Der Verkehrsverein könnte eine „Drei-Tage-Tour Grevenbroich“ entwickeln. Eine Dinosaurier-Ausstellung könnte man in der Grube und in der Stadt organisieren. Selbst für „Märchenhaftes Grevenbroich“ würde man genügend Geschichten und Vorlagen finden.
Der Stadtrat hatte in der vergangenen Woche einen genauen Fahrplan für die weitere Arbeit mit diesem PR-Konzept gefordert. Für Robert Jordan gibt es allerdings zwei Probleme, die vorab geklärt werden müssen: Zum einen müsse man entscheiden, ob man ein großes „Leitbild“ (Perspektiven für die nächsten 10, 20 Jahre) oder ob man ein „Image-Programm“ (Marketing-Maßnahmen) erarbeiten wolle.
Zum anderen müsse für den gesamten Prozess ein externer Moderator gefunden werden. Jordan merkt hier zurecht an (und weist auch auf der Verlauf der internen Präsentation am vergangenen Mittwoch hin), dass die Stimmung in dieser Thematik zu aufgeheizt sei, um die Moderation verwaltungsseitig zu übernehmen.
Akademieleiter Horst Harguth hat sich da schon angeboten. „Aber der kostet Geld“, so Jordan. Für 40 Stunden ständen ein paar Tausend Euro im Raum.
Und damit sind wir wieder am Anfang der Geschichte: Das Stadtmarketing hat keinen wirklichen Etat zur Verfügung. Und so viele City-Trödelmärkte kann Robert Jordan gar nicht veranstalten ...!