Das Königspaar mit der längsten Amtszeit Thomas und Jenny Krempf
Gindorf · Eigentlich wollten die Gindorfer Sebastianus-Schützen bereits zum Patronatsfest im Januar in ein ganz besonderes Schützenjahr starten. Der Grund: die „St. Sebastianus“-Schützen-Bruderschaft Gindorf feiert in diesem Jahr ihren 350. Geburtstag.
In erster Reihe sollten damals bereits die diesjährigen Jubilare stehen. So feiern mit Helene Faßbender und Gottfried Kropp gleich zwei passive Vereinsmitglieder das eher seltene Jubiläum einer 75-jährigen Mitgliedschaft.
Die beiden aktiven Bruderschafts-Schützen in den Reihen des Jägerzuges „Treu zur Heimat“, Peter-Josef Enges und Heinz Olligs, dürfen auf ein 60-jährigen Mitgliedsjubiläum zurückblicken. Während sich Maria Lambertz über eine 50-jährige Mitgliedschaft freuen darf, feiert der Vize-Brudermeister Jürgen Moll („Schwarze Husaren“) seinen 40. Bruderschaftsgeburtstag, ebenso wie Heribert Rönsberg, der als passives Mitglied in den Reihen des Grenadierzuges „Erftstolz“ auch auf 40 Jahre Bruderschaft zurückblicken darf.
Die beiden Silberjubilare Burghard Skupke (passives Mitglied) und Andre Salchert vom Jägerzug „Greif“ runden die Einzeljubiläen ab. Als Zuggemeinschaft freut sich die im Jahr 2011 geründete passive Zuggemeinschaft der Gindorfer „Erft-Kronen“ über ihren zehnten Vereinsgeburtstag im Jubiläumsjahr der Gindorfer Bruderschaft.
„Auch wenn wir Licht am Ende des Corona-Tunnels sehen“, fasst Brudermeister Robert Hoppe die vergangenen Wochen deer Vereinsaktivitäten zusammen, „wenn wir unsere erste Mitgliederversammlung am 18. Juni wieder in Präsenz durchführen konnten, auch wenn erste Zugversammlungen mit Blick auf unser bevorstehendes ,Broerfest’-Wochenende bereits stattgefunden haben, wir werden auch in diesem Jahr auf die gewohnte Art und Weise, wie wir unser ,Broerfest’ sonst feiern, verzichten müssen. Und der übereinstimmende Tenor aller Vorstandsmitglieder und natürlich allen vorweg auch des Jubiläums-Königspaares Thomas und Jenny Krempf: Und es tut in unserem Jubiläumsjahr nochmal so weh, mit dieser schönen Tradition wiederum brechen zu müssen. Doch die Vernunft und Sorge um unser aller Gesundheit gebietet uns, die Entscheidung gemeinschaftlich zu respektieren und zu akzeptieren.“
Nichtsdestotrotz laden auch die Gindorfer Schützen ihre Mitglieder und Ortsbewohner ein, als Gemeinschaft im Ort Flagge zu zeigen und damit im Ort wertzuschätzen, was viele Menschen in den vergangenen Wochen und Monaten Großartiges für die Gesellschaft und Dorfgemeinschaft und ihre eigenen Familien geleistet haben. „Von der Kinderbetreuung zu Hause, über Notbetreuungen in Schule, OGS und KiTa, im Einzelhandel, in Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern, bei der Feuerwehr und überall dort, wo Hilfe und Engagement in unserer Gesellschaft vonnöten war und weiter ist“, fasst Hoppe all das Engagement zusammen, für das es Dank zu sagen gilt. „Deshalb unsere herzliche Bitte“ so der Brudermeister, „schmücken wir unser Dorf mit unseren Vereinsfahnen.
In der Woche dem eigentlichen „Broerfest“ trug die Bruderschaft ihrem Vereinsgeburtstag Rechnung mit einer kleinen, aber bestimmt sehenswerten Fensterausstellung in der „Post-Apotheke“.
Und damit jedes Mitglied der Gindorfer Schützengemeinschaft ein Stück weit teilhaben kann am diesjährigen Jubiläum wurden in der Woche vor dem „Broerfest“ noch persönliche „Geburtstagsgrüße“ an alle Mitglieder verteilt.
„In unser diesjähriges Jubiläum binden die Gindorfer Sebastianer auch alle Geschäftsleute, Kooperationspartner und gewerbetreibenden Vereinsmitglieder im Doppeldorf Gustorf-Gindorf mit ein. Dies geschieht mit symbolischen Wertschecks, die jedes der mehr als 300 Mitglieder erhält und im Ort einlösen kann. Ebenfalls in der Woche vor unserem Broer-Fest hat der Bruderschaftsvorstand angekündigt, mit bildhaften Grüßen an prägnanten Stellen im Ort Präsenz zu zeigen und mit einer besonderen Form einer Festzeitung für Mitglieder und Ortsbewohner auf den 350. Vereinsgeburtstag hinweisen.
„Das eigentliche Festwochenende am 10. und 11. Juli wird die Gindorfer Artillerie auch in diesem Jahr nutzen und die schöne Tradition hochhalten und in gewohnter Weise daran erinnern, dass nun eigentlich unser Fest beginnt“, kündigt der Brudermeister an.
Um 17 Uhr besuchen und gestalten die Schützen dann gemeinsam mit ihrem Königspaar Thomas und Jenny Krempf, Bruderschaftspräses Manfred Jansen, Vertretern des Vorstandes, der Generalität und der Zuggemeinschaften den Vorabendgottesdienst im bekannten „Dom an der Erft“.
Für Sonntag steht um zehn Uhr wiederum für Vorstand, Generalität, Majestät, und jeweils einer dreiköpfigen Abordnung jeder Zuggemeinschaft gemeinsam mit den Fahnen und Standartenträgern ein Totengedenken auf dem Pfarrfriedhof auf dem offiziellen Programm.
„An allen Aktivitäten werden wir natürlich auch unsere Mitglieder teilhaben lassen“, verspricht der Brudermeister. Hierzu nutzen die Bruderschaftsverantwortlichen den bruderschaftseigenen „YouTube“-Kanal, wie auch die Internetseite der Bruderschaft und die sozialen Medienkanäle der Bruderschaft. In einem speziellen Rundschreiben haben Bruderschaftsvorstand und Generalität bereits im Vorfeld alle Mitglieder über die bevorstehenden Aktivitäten informiert und gleichzeitig auch appelliert an die große Schützenfamilie. „Natürlich werden sich die Zuggemeinschaften auch in privatem Rahmen zum Festwochenende treffen“, ist sich der Brudermeister sicher. „Das ist auch gut und im Rahmen der aktuell niedrigen Inzidenzwerte auch unter bestimmten Hygiene- und Abstandsregelungen absolut in Ordnung. Dennoch war es uns wichtig, auch als Verein noch einmal an die Rücksichtnahme bei diesen privaten Feiern unserer Zuggemeinschaften zu erinnern.
„Denn, so Hoppe, „bei allem Verständnis für den immer größer werdenden Wunsch, Gemeinschaft und Festtagesfreude endlich wieder erlebbar und fassbar zu machen – nach wie vor ist die Gefahr eines Rückschlags in dieser pandemischen Lage außerordentlich hoch.“
Trotz alledem ist der Gindorfer Bruderschaftsvorstand sehr zuversichtlich, 2022 wieder ein gewohntes und normalisiertes Vereinsleben genießen zu können.
„Bis dahin“, freuen sich Brudermeister Hoppe und sein Team, „auf jeden, auch noch so kleinen Austausch mit unseren Schützen und Schützenfrauen – vielleicht an unserem „Broer-Fest“-Wochenende oder auch irgendwann später.“