Aktion gegen rechte Flyer: „Wir sind bunt“ als Motto
Grevenbroich · Gina Penz setzt sich schon seit anderthalb Jahren ehrenamtlich für die Flüchtlinge in Grevenbroich ein. „Ich arbeite bei den Sammlungen von Kleidern und Sachspenden mit, bei der Verteilung genauso wie bei Geldsammlung am Pascal-Gymnasium.
Und ich gehe unsere Heime regelmäßig schon seit langer Zeit besuchen.“ Die Flyer-Aktion der Rechten hat sie jetzt veranlasst, noch mehr zu tun.
„Ich habe mir ein Projekt überlegt, welches zum Ziel hat, Toleranz und Offenheit zu symbolisieren, ohne dies in eine politische Schiene oder in blindes Engagement zu bringen“, so Gina Penz (23), Studentin der Sonderpädagogik und bereits vielfältig engagiert vom Jugend-Rotkreuz bis zur UWG.
Ziel dieses Projektes ist, zu zeigen, dass Grevenbroich vielfältig ist und die Vielfältigkeit als positives Grundverständnis wahrnimmt.
Als Grundlage dienen die „sechs Dimensionen von Vielfalt“ (Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierung, physische Fähigkeiten, ethnische Zugehörigkeit sowie Religion und Weltanschauung), wobei ein besonders starker Fokus auf die ethnische Zugehörigkeit sowie Religion und Weltanschauung gesetzt werden soll, „da dies für Grevenbroich, nach aktuellem Anlass, ja besonders wichtig ist.“
Möglichst viele Grevenbroicher sollen künstlerisch Stellung gegen Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit beziehen, indem sie Fotografien, Collagen, selbstgemalte Bilder und so weiter erstellen, welche dann bei Gina Penz gesammelt werden (über die Facebook-Seite oder per Mail an
gina@penz-online.de
).
Im Anschluss werden alle Einsendungen ausgestellt und veröffentlicht. Bei der Veröffentlichung sollen alle Einsender mit eingeladen werden, wünschenswert ist dabei natürlich eine Ausstellung im öffentlichem Raum.
Daran geknüpft soll eine Mitmachaktion sein, bei welcher jeder Vorbeigehender sich mit bunten Stiften auf eine Leinwand mit dem Projektnamen verewigen kann.
Zusätzlich sollen kleine Aufkleber in A6 veröffentlicht werden, die dann in den Geschäften platziert und von innen an Autoscheiben befestigt werden können. Dies soll auch non-verbal zeigen: Derjenige, der dieses Schild hat, ist tolerant und offen.
Zudem hat Gina Penz die Migrationsvereine angeschrieben, damit der Slogan „Wir sind bunt“ auch in möglichst viele „Grevenbroicher Sprachen“ übersetzt werden kann. Ziel soll eine „andere Stimmung in der Stadt“ sein.
Getreu dem wichtigen und bedenkenswerten Satz von Karl Popper: „Im Namen der Toleranz sollten wir uns das Recht vorbehalten, die Intoleranz nicht zu tolerieren.“