Krützen: Wofür braucht die Stadt eigentlich so viele Wahlkreise?

Grevenbroich · 25 Wahlkreis „leistet“ sich die Stadt Grevenbroich bei den Kommunalwahlen; als Folge gibt es 50 Ratsmitglieder. Zuzüglich Bürgermeister.

Und der hat jetzt die Frage aufgeworfen: Wofür braucht die Stadt eigentlich so viele Wahlkreise? Für einen Neuzuschnitt der Wahlbezirke und damit für eine Reduzierung sprechen für Klaus Krützen gleich mehrere, vernünftige Gründe.

Da sind zum einen die Kosten. Ein 51er-Rat ist eben nun einmal teurer als ein 45er- oder 41-er-Rat. Sitzungsgelder, Fraktionszuschüsse, Druckkosten – das alles ließe sich so reduzieren. Ein kleineres Gremium könnte natürlich auch beweglicher sein. Nicht zuletzt auch deshalb, weil in einem kleineren Rat wahrscheinlich auch weniger Fraktionen vertreten werden. Denn werden weniger Sitze verteilt, braucht man für die dann natürlich auch mehr Stimmen.

Zum anderen befürchtet Klaus Krützen, dass es den Parteien bei der kommenden Kommunalwahl noch schwerer fallen werde, als Wahlkreise (zuzüglich Huckepack-Kandidaten) zu besetzen. Schon bei der jüngsten Wahl hatte das zu – sagen wir einmal – seltsamen Situationen geführt: Für die eine Partei kandidierte jemand, der seinen Antreten so ernst nahm, dass er nur seinen Hund auf dem Wahlplakat abbilden ließ. In einem benachbarten Wahlkreis stand ein Kandidat in Pflegestufe III auf der Liste. Und ein Wahlbündnis konnte die „außengelegenen“ Wahlkreis letztendlich nur durch die „Abordnung“ sämtlicher Familienmitglieder besetzen.

Dieser Mangel an bereitwilligen Kandidaten dürfte (angesichts des aktuellen Politik-Image) bei der nächsten Kommunalwahl nach ärger werden, so Krützen.

Gute Gründe also. „Aber die Fraktionen wollen an dieses Thema noch nicht heran“, seufzt Krützen. Sollen doch Pfründe gesichert werden?

Gerhard Müller

(Kurier-Verlag)