Neue Uniformen: Jetzt wird in grün marschiert
Jüchen · Sie kennen sich größtenteils schon aus dem Kindergarten, haben Jüchener Schützenfestzüge auf dem Fahrrad angeführt, waren als Edelknaben und Jungschützen aktiv – seit fünf Jahren sind sie der Jägerzug „Viktoria“ und marschieren aktiv im Jüchener Schützenregiment mit.
Und doch wird dieses Jahr ein ganz Besonderes Jahr für die zwölf Männer um Zugführer Dennis Klüppelberg: Erstmals präsentiert sich der „Viktoria„ in eigenen, neuen Uniformen. Die Idee dazu geisterte schon bei der Zuggründung 2011 in den Köpfen herum. Doch schien den jungen Männern das Ziel fast unerreichbar, wie Dennis Klüppelberg sich erinnert: „Wir sprechen da schon von einer Investition von über 6.000 Euro.“ Da sei man froh gewesen, die ersten gemeinsamen Kleidungsstücke in Form von Hemden und Zug-Polo-Shirts mit eigenen Wappen versehen zu können. Denn die erste eigene Uniform sollte schon etwas ordentliches sein. Aus Jungschützen-Zeiten hatten sich die „Viktorianer“ schon sehr an den dunkelgrünen Waffenrock gewöhnt.
Da gab es einige ausrangierte Exemplare älterer Züge, der Rest musste Jahr für Jahr dazu geliehen werden. „Irgendwann musste da etwas passieren, da wir immer wieder auch als Zug außerhalb des Jüchener Schützenfestes auftreten – und das immer ,nur’ im Hemd. Denn Leihen kostet und lohnt sich nicht immer wirklich“, erinnert sich „Viktoria“-Schriftführer Nico Hall-Waldhauser an den vergangenen Sommer.
Und genau da wurde die Idee eigener Uniformen immer konkreter. Kostenvoranschläge wurden eingeholt, da die grünen Waffenröcke nur als Maß-Anfertigungen zu haben sind. Und die Planungen zur Finanzierung rollten an. Unermüdliche Gespräche in alle Richtungen und ein großes, persönliches Engagement aller „Viktorianer“ halfen, den Weg zu den ersehnten Uniformen zu ebnen. Als hilfreich erwies sich da auch die Neuregelung der Uniform-Bezuschussung, die der Vorstand des BSHV Jüchen beschlossen hatte. Nicht nur Schatzmeister Kurt Leines ist davon überzeugt, damit jungen Zügen auch weiterhin großzügig die Beschaffung eigener Uniformen zu ermöglichen: „Das ist unser Bestreben. Und wir wollen in jedem Fall die Farbenpracht unseres Regimentes, unser absolutes Markenzeichen, erhalten und ausbauen!“
Aktuell sind vier Züge dabei, sich eigene Uniformen zu beschaffen.
Bei der Finanzierung neuer Uniformen war allerdings auch viel persönliches Engagement gefragt. Dennis Klüppelberg: „Wir haben über 400 Kellnerstunden zu den unterschiedlichsten Anlässen hingelegt – eine stolze Leistung, denn hier war oft echte Schwerarbeit gefragt.“
Ende April war es dann endlich soweit: Oberleutnant Klüppelberg nahm sichtlich bewegt das Objekt mancher schlaflosen Nächte in die Hände und checkt bei der Schluss-Anprobe die Passform: „Absolut perfekter Sitz! Überhaupt nicht mehr mit den alten oder den Leih-Uniformen zu vergleichen.“ Und die Qualität, da ja schon ihren Preis hatte, stimmt auch: „Absolut top!“ Man sieht dem 22-Jährigen seinen Stolz an. Wie das so ist – als Besitzer einer eigenen Schützen-Uniform? „Echt Klasse. Ich mache seitdem den Schrank gar nicht mehr zu, damit ich das gute Stück immer wieder im Blick habe“, lacht Klüppelberg.