„Scharren mit den Hufen“ und erste, zarte Netzwerke
Grevenbroich · In dem Flur residierten in der vergangenen Wahlperiode die „Piraten“. Jetzt hat dort gleich im ersten Raum Heike Troles ihr Büro. Direkt daneben sitzt Jörg Geerlings aus Neuss. Zwei Türen weiter ist das Abgeordnetenbüro des neuen Ministerpräsidenten Armin Laschet.
Die neue Landtags-Abgeordnete aus Grevenbroich, Rommerskirchen und Dormagen ist im Düsseldorfer Landtag angekommen.
Gänsehaut habe sie gehabt. Und große Anspannung habe sie gespürt, als es Mitte der Woche um die Wahl von Armin Laschet zum Ministerpräsidenten gegangen wäre, die dann ja glatt durchgegangen sei. Heike Troles ist – natürlich – eine gewisse Aufregung anzumerken, dass sie jetzt im nordrhein-westfälischen „Zentrum der Macht“ angekommen ist.
Und dabei sind viele Dinge noch nicht geklärt: Die Sitzordnung in der Fraktion und im Landtag zum Beispiel. Oder in welche Ausschüsse die CDU sie entsenden wird. Beworben hat sich Troles für die Bereiche Schule und Jugend. „Aber auch der Bereich Verkehr kann sehr interessant sein“, erweitert sie ihr Tableau.
In diesen Tagen werden die Gruppensprecher (Troles gehört zur respektierten Gruppe „Niederrhein“) die endgültige Zuordnung aushandeln. Doch die heimische CDU-Abgeordnete gibt sich zuversichtlich: „Lutz Lienenkämper wird ein sehr gutes Auge für seine Leute aus dem Rhein-Kreis haben“, betont sie.
Und der ist nun Landes-Finanzminister, führt also eines der wichtigsten Ressorts in der Düsseldorfer Regierung. Das verleiht auch fraktionsintern zusätzlich Macht.
Heike Troles war immerhin schon im Auftrag ihrer Landtagsfraktion für eine zweitägige Fachtagung „Digitale Schule“ in Berlin. Im Nachgang kam sie mit Peter Biesenbach, MdL aus Hückeswagen, in Austausch. Der wird jetzt neuer Landes-Justizminister.
Nach Berlin begleitet wurde sie von Eva Zilkens. Die Wahl-Grevenbroicherin ist ihre Düsseldorfer Mitarbeiterin. Die Juristin und Mutter von drei Kinder (zwei Erasmus-Gymnasium, eins Innenstadt-Grundschule) arbeitete schon zu Studienzeiten als wissenschaftliche Hilfskraft im Bonner Bundestag und kümmerte sich in der vergangenen Wahlperiode um Andre Kuder, den jetzigen Landtagspräsidenten, mit dem Heike Troles als bestellte „Schriftführerin“ im Landtags-Präsidium intensiv zusammenarbeiten wird.
Man sieht: In den ersten Wochen konnte Heike Troles schon so einiges für ihre „Vernetzung“ tun. Ansonsten scharre sie mit den Hufen, stellt sie bildhaft fest: In der nächsten Sitzungswoche vom 12. bis zum 14. Juli soll der Landtag die Ausschüsse und deren Besetzung festzurren. „Und dann kann endlich die inhaltliche Arbeit losgehen“, freut sich die CDU-Politikerin, die sich im Übrigen schon mal um die L 361 n gekümmert hat: Nach Gesprächen mit „pro O“ hat sie mit dem zuständigen Mitarbeiter der CDU-Fraktion nach Strategien gesucht, die Umgehung möglichst schnell in Düsseldorf zu thematisieren.
Gerhard Müller