Nach 30 Jahren im Bundestag Hermann Gröhe tritt nicht wieder an!
Neuss/Grevenbroich · Soeben teilte Bundestags-Abgeordneter Hermann Gröhe mit, dass er sich „nicht erneut um die Bundestagskandidatur der CDU in unserer Heimat bewerben werde“.
Und er begründet: „Angesichts des spürbaren großen Rückhalts, den ich in unserer Partei und weit darüber hinaus erfahre, ist mir diese Entscheidung nicht leicht gefallen. Doch im September werde ich dem Deutschen Bundestag 30 Jahre angehören und da ist es die richtige Zeit, den Staffelstab weiterzugeben“.
Drei Jahrzehnte dem Parlament des Landes angehört zu haben, sei die größte Ehre seines Lebens. Und dann Hermann Gröhe persönlich: „Dass Heidi und unsere Kinder, Bernhard, Cornelius, Matthias und Johanna, mich dabei begleitet und unterstützt, ja getragen haben, ist das größte Glück meines Lebens. Meine Familie und mein Glauben gaben und geben mir Orientierung und Halt.“
Dankbar sei er für das große Vertrauen „der Menschen in unserer Heimat“ und für die starke Unterstützung, die er stets in der CDU erfahren habe. „Viele Weggefährten wurden zu sehr guten Freunden. Auch über Parteigrenzen hinweg“, betont er. Gröhe erinnert in diesem Zusammenhang ausdrücklich an Peter Hintze und Heinz Günther Hüsch.
„Dankbar bin ich auch meinen Mitbewerbern im Wahlkreis für das stets faire Miteinander. Wir brauchen gerade heute die Bereitschaft, im demokratischen Wettbewerb für die jeweiligen Überzeugungen leidenschaftlich zu streiten im Bewusstsein einer gemeinsamen demokratischen Verantwortung“, so der ehemalige Gesundheits-Bundesminister und Merkel-Vertraute im Weiteren.
Er wolle das Bundestagsmandat bis zum letzten Tag mit ganzer Kraft ausüben. „Und ich werde mich einreihen in die große Zahl derer, die gerade mit Blick auf die Kommunal- und Bundestagswahlen 2025 mit vollem Einsatz ehrenamtlich für die Menschen in unserer Heimat und für unsere CDU arbeiten.“
Und damit drängt sich natürlich auch die Frage auf, wer Gröhes Nachfolger im hiesigen Bundestagswahlkreis werden könnte. „Der“ Nachrücker oder „die“ Nachrückerin“ zeichnen sich nicht zwingend ab. Es fallen Namen, die man zum größten Teil auch hört, wenn es um die Frage geht, ob Landrat Hans-Jürgen Petrauschke noch einmal in den Ring steigt. Oder nicht.
Sven Ladeck, Vorsitzender der Kreistags-Fraktion, werden Ambitionen für den Landtag (Wahlkreis Kaarst/Meerbusch) nachgesagt. Für Katharina Reinhold, stellvertretende Landrätin, dürfte aus familiären Gründen ein Abgeordnetenmandat im fernen Berlin nicht in Frage kommen. Und dann ist da noch Anissa Saysay, Vorsitzende des Dormagener Stadtverbandes. Allerdings wird sie mit den andauernden Grabenkämpfen in der CDU der Chemie-Stadt identifiziert.
Daniel Rinkert (SPD) und Bijan Djir-Sarai (FDP), die aktuell auch unsere Region im Bundestag vertreten, dürften gespannt beobachten, wen die CDU letztendlich ins Rennen schicken wird.