Feuerwehr unterstützt bei Verkehrserziehung Aktion toter Winkel
Grevenbroich · Laut Bundesministerium für Verkehr gab es im Jahr 2019 mehr als 9.900 Unfälle mit Personenschaden beim Rechtsabbiegen. Dabei übersahen die Fahrer meist die anderen Verkehrsteilnehmer, weil sie sich im „toten Winkel“ befanden.
Daher will die Polizei im Rhein-Kreis alle Schülern für diesen gefährlichen Bereich an Fahrzeugen sensibilisieren. Die Feuerwehr in Grevenbroich unterstützt die Aktion seit mehreren Jahren mit Fahrzeug und Personal.
584 Schüler der fünften Jahrgangsstufe aller Grevenbroicher Schulen wurden im abgelaufenen Jahr bei der Aktion „Toter Winkel“ geschult. Das Ziel: Unfälle beim Abbiegen verhindern und den Blick der Kinder schärfen. „Kinder kennen nicht die Gefahren und nicht den Blickwinkel der Fahrer eines Lkw“, erklärt Jürgen Burchartz, Ehrenamtler der Einheit Stadtmitte der Feuerwehr Grevenbroich. Zusammen mit den ehrenamtlichen Kollegen Matthias Engels, Uli Brachten, Severin Engels und Yannick Ridder sowie mit Fachleuten der Polizei besuchte Burchartz in den vergangenen Wochen insgesamt 23 Klassen an fünf Schulen.
Immer mit dabei: Das WLF, das große Wechselladerfahrzeug der Grevenbroicher Feuerwehr. Mithilfe von Verkehrsleitkegeln und anhand von Markierungen am Boden konnten die Fünftklässler eindrucksvoll erleben, wie eine ganze Schulklasse aus dem Sichtfeld eines Lkw-Fahrers verschwinden kann. Zudem konnten sie das Abbiegeverhalten eines Lkw beobachten. „Viele Kinder sind überrascht, dass sie sich neben dem Lkw in Lebensgefahr befinden, weil der Fahrer sie schlichtweg nicht sehen kann“, sagt Burchartz. Er betont daher, dass noch längst nicht alle Großfahrzeuge mit Abbiegeassistenten ausgerüstet sind, die schwere Unfälle verhindern helfen sollen.
Die Feuerwehr Grevenbroich unterstützt die Polizei nicht nur bei der Aktion „Toter Winkel“. In den höheren Jahrgangsstufen berichten Feuerwehrleute auch von belastenden Verkehrsunfällen. Beim Präventionsprogramm „Crashkurs“ werden Jugendliche mit Verkehrsunfällen konfrontiert, um Unfälle mit jungen Fahrern möglichst zu verhindern. Auch im Rahmen dieses Projektes halfen die Grevenbroicher Wehrleute in den vergangenen Jahren mit, einige Tausend junge Menschen altersgemäß für die Risiken des Straßenverkehrs zu sensibilisieren.