Kaiser & Co wollen RWE-Gelder zum L 116-Ausbau umlenken „Diese Straße braucht heute wirklich niemand mehr ..!“
Frimmersdorf/Königshoven · Die Idee ist ökologisch sinnvoll und nachhaltig: Statt eine neue Straße mitten durchs Nirgendwo zu bauen, soll eine bestehende "ertüchtigt" werden. Auch die Berufspendler würde dies freuen, dürften sie dann doch auf dem Weg zur Arbeit besser an den Maut-flüchtigen Brummi-Fahrern vorbei kommen.
Dennoch haben sich die Planer im Grevenbroicher Rathaus in der Vergangenheit gegen ein derartiges Umdenken gestemmt: "Vertrag ist Vertrag", war das Motto.
Es geht um die alte L 48, die früher den Grevenbroicher Süden mit Königshoven und Kirchherten auf Bedburger Stadtgebiet verbunden hatte. Die Straße wurde dann irgendwann weggebaggert und das RWE sagte vertraglich zu, diese Straße nach Ende des Braunkohletagebaus wieder herzustellen. Dieser Moment rückt nun immer näher.
Aber: Nicht nur von Bedburger Seite aus wird die Frage aufgeworfen, ob eine "L 48 n" überhaupt Sinn macht. Die CDU-Spitzen hüben wie drüben sagen "Nein", riefen aus diesem Grunde eigens schnell eine Pressekonferenz ein und gaben entsprechende Anträge an die jeweiligen Stadträte auf den Weg.
Das Ziel: Auf die L 48 n soll verzichtet werden, wenn sichergestellt wird, dass RWE (und Land) die eingesparten Mittel in den Ausbau der L 116 zwischen der A 46 (Grevenbroich) bis zur A 61 (Bedburg) investieren. Diese Verbindungsstraße soll dann — analog der B 59 n im Bereich Rommerskirchen und Pulheim — dreispurig ausgebaut werden.
Unklar ist derzeit noch, wie weit die RWE-Verpflichtungen gehen: Muss das Unternehmen auf eigene Kosten komplett neu bauen oder kann es vom Wert der Straße beim Abbaggern ausgehen?
Wie auch immer, Bedburgs Sascha Solbach hat sich die CDU-Initiative inzwischen zu eigen gemacht und einen Gesprächstermin mit Amtskollege Klaus Krützen vereinbart. Im Grevenbroicher Rathaus hatte man derartigen Überlegungen (noch zu Koerdt-Zeiten) nur die kalte Schulter gezeigt ...
Gerhard Müller