Jugend-Förderpreis ist heuer eine „Anschubfinanzierung“ Der in Gründung befindliche Stadt-Jugend-Ring ist der Preisträger

Grevenbroich · Mehr als 500 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 30 Jahren engagieren sich aktuellen Zahlen zufolge im Bereich der ehrenamtlichen Kinder- und Jugendarbeit im Grevenbroicher Stadtgebiet. Sie sollen — endlich — eine gemeinsame Stimme bekommen: Der Stadt-Jugend-Ring befindet sich im Aufbau.

Quasi als "Rückenwind" bekommt er am Samstag den Jugend-Förderpreis der Stadt.

Der erste öffentliche Auftritt des neuen Stadt-Jugend-Ringes im vergangenen Jahr: Zu Gast war MdL Hans Christian Markert (vorne links) neben Stadtjugendpfleger Christian Abels.

Foto: Fotos: -gpm. (1); MGSU (3).

Der wird wieder im Rahmen des "Schnee-Balls" verliehen und stellt eine gemeinsame Initiative von Stadtmarketing und Erft-Kurier. Er besteht aus dem Erlös des Abends und der "Schnee-Ball"-Figur, seinerzeit kreiert und geschaffen von Steinmetz Michael Geuer. Eine interne Jury entscheidet seit ein paar Jahren über die Vergabe. "Diesmal haben wir uns für den noch recht jungen Stadt-Jugend-Ring entschieden — durchaus in dem Bewusstsein, dass es sich dabei um eine Art ,Vorschusslorbeeren' handelt", so Stadtmarketingler Robert Jordan. Diese Initiative aber sei zu wertvoll, um sie außer Acht zu lassen, so die Begründung.

Sandra Fischer (links; Miss-German-Sport Chemnitz) und Nathalie Lom (rechts; Miss-German-Sport Bundesland Berlin) werden Alexandro (Mitte) beim „Schnee-Ball“ begleiten. Der wird dort nämlich mit der Auszeichnung „Mister-German-Sport Newcomer-Music 2016/ 2017“ der MGSU geehrt (Erft-Kurier berichtete). Alexandro wird am Abend des „Schnee-Balls“ auch sein Können live unter Beweis stellen und einige Titel zum Besten geben.

Das eingangs bezifferte, ehrenamtliche Engagement der Jugendlichen verteilt sich dabei auf die unterschiedlichsten Träger. Von den Jugendverbänden der Hilfsorganisationen über die kirchlichen Gruppierungen bis hin zu den thematisch oder politisch motivierten Initiativen.

Stadtjugendpfleger Christian Abels: "Die Aktiven der einzelnen Verbände haben festgestellt, dass es für alle gleiche Herausforderungen gibt." Und da nennt er G8 mit immer weniger Jugendlichen, die sich in ihrer Freizeit engagieren. Aber auch Fragen der Finanzierung oder der Angebotsvermittlung. Auf der anderen Seite seien die Standards zwischen den einzelnen Angeboten am Ende recht unterschiedlich.

"Die Jugendverbände wollen sich vernetzen. So wollen sie Synergien erzeugen, gemeinsam mit einer starken Stimme sprechen", fast Abels die Gründe zusammen, die nun in die Idee eines Stadt-Jugend-Ringes münden. Dabei ist die Bandbreite der im Ring organisierten Verbände sehr groß. Sie reicht von Organisationen wie die Pfadfinder, die von der Bundesebene herab organisiert sind, bis zu vielen Initiativen, die eher spontan und monothematisch zusammengefunden haben. "In der heutigen Zeit ist es mehr so, dass sich Jugendliche projekthaft zusammenfinden", weiß Abels, der als Beispiel den "Kick für den Frieden" nennt.

Der Stadt-Jugend-Ring ist schon jetzt, auch wenn erst im Februar ein regelrechter Vorstand gewählt werden soll, bei der geplanten Fortschreibung des Kinder- und Jugendförderplanes der Stadt involviert. Hier wurde eine Projektgruppe gebildet, in der der Ring offiziell vertreten ist. Im Februar soll es dann auch noch eine "Beteiligungsveranstaltung" geben, in der bis zu 100 Jugendliche zusammenkommen können, um ihre Wünsche und Bedürfnisse artikulieren zu können. — Bis jetzt hat der Stadt-Jugend-Ring neun (von rund 20) Mitgliedsverbänden. Tendenz steigend. Das Geld des Jugendförderpreises soll als "Anschubfinanzierung" verstanden werden. Immerhin soll der Ring unter anderem Material anschaffen und ausleihen, das sich ein einzelner Verband nicht leisten kann, das aber in allen Verbänden mitunter gebraucht wird.

Gerhard Müller

(Kurier-Verlag)