„Hang-Harry“: Der Hang zum besonderen Musikinstrument
Es gibt nur 6.000 Stück
und ihr Wert ist heutzutage unbezahlbar. „Sie sind seltener als Diamanten“, sagt
Harry Meschke
. Die Rede ist von der Hang – einem Instrument aus Metall, das nur mit dem Feinfingergefühl der Hände gespielt werden kann. „Ich habe das Instrument das erste Mal auf der Kölner-Domplatte gehört. Ein Holländer erzählte mir, dass man sich um die Hang bewerben müsse“, erzählt er.
Der 57-Jährige war sofort so fasziniert, dass er eine Bewerbung an den Hersteller
Felix Rohner
in die Schweiz schickte. „Es wurden jährlich nur 400 Hangs produziert. Nach welchen Kriterien der Hersteller gegangen ist, weiß ich nicht“, so Meschke, „ich habe ganz viele Fragen zu dem Instrument gestellt, die mir dann auch noch handschriftlich von Felix Rohner selbst beantwortet wurden.“ Sechs Wochen hat Meschke auf das Instrument warten müssen – andere warten sechs Jahre. Seit 2013 werden die Hangs nicht mehr im originalen gebaut, es gibt nur noch Nachahmer.
Das Tolle ist, jeder kann das Instrument lernen. „Ich kann keine Noten lesen und habe in der Jugend auch nur ab und an mal Gitarre gespielt. Beim Hang-Spielen kann ich aber komplett abschalten und vergesse jede Zeit. Darum muss ich mir bei den Konzerten sogar immer einen Wecker stellen“, erzählt Meschke. Wenn er nicht an seinem Instrument übt, arbeitet er als Küster in der Kirchengemeinde. „Hang Harry“ wird er auch genannt, wenn er wieder einen Auftritt hat. „Ich gebe auch mal gerne Gas beim Spielen. Dabei ist es toll, dass man immer improvisieren kann. Ich wache nachts auf und habe eine Melodie im Kopf. Dann spiele ich sie sofort und filme mich dabei“, berichtete er. Am 13. August um 21 Uhr ist der 57-Jährige bei der zweiten Illumination des Ian-Hamilton-Finley-Parks zu hören. „Hoffentlich regnet es nicht, denn dann kann ich nicht spielen, da mein Instrument sonst rostet.“