Heute gibt es eine Themen-Ausgabe zum „Tag der offenen Gesellschaft“ Respekt - Für Menschen, die sich engagieren. Für die Demokratie.
„Respekt, wer’s selber macht“, heißt es in der Werbung eines Baumarktes. Rettungssanitäter und Ersthelfer klagen dagegen zunehmend über fehlenden Respekt nicht nur der Gaffer. „Respekt“ schallt einem derzeit – wie kaum ein anderes Wort – von allen Ecken und Enden entgegen. Oft bleibt es dabei aber nur Floskel. Damit dies anders wird, sind wir alle gefordert, meint nicht nur eine bundesweite Plattform, die den heutigen Samstag zum „Tag der offenen Gesellschaft“ ausgerufen hat.
Grevenbroich. „Wir wollen die Demokratie feiern und andere inspirieren, einfach mal #dafür zu sein, statt immer nur dagegen – für Freiheit, Offenheit, Vielfalt und Freundschaft“, so die Sprecher der Plattform. Als unabhängige, bürgerschaftliche Initiative ohne Parteibindung will sie Menschen zusammenbringen, die etwas für eine lebendige Demokratie tun wollen: Privatpersonen, Aktionsgruppen, Bündnisse und Institutionen. Für die Freiheit, für die Begegnung, eine starke Zivilgesellschaft.
Dabei sind Partner wie die Diakonie Deutschland, Amnesty International, die „Junge Islam Konferenz“, der Deutsche Land-Frauenverband, der Berufsverband Information Bibliothek und viele andere mehr. Gefördert wird die Plattform vom Bundesfamilienministerium im Rahmen des Bundesprogrammes „Demokratie lebt“.
Das Ziel ist klar: Mehr Toleranz gegenüber Menschen, die anders leben. Die anders lieben. Die anders aussehen. Die anders denken. Die anders glauben. Denn sie alle haben unser aller wirklichen Respekt verdient, der über die eingangs beschriebenen Worthülsen hinausgeht.
Deshalb hat sich der Erft-Kurier zum heutigen „Tag der offenen Gesellschaft“ in Grevenbroich, in Rommerskirchen, in Jüchen umgeschaut und mit vielen Menschen über Respekt und Toleranz gesprochen. Mit Feuerwehrleuten und Fußball-Schiedsrichtern, mit Lehrern und Flüchtlingen, mit Großen und Kleinen. Entstanden ist ein Kaleidoskop engagierter Menschen und leuchtender Vorbildern. Stets verbunden mit der Frage: Was kann ich tun? Was kann ich noch mehr tun, um Toleranz und Respekt Alltag werden zu lassen. Und das Ganze beginnt schon bei Gesten und Kommentaren, die schon diskriminieren können.
Für die Initiatoren des „Tages der offenen Gesellschaft“ geht es beim toleranten und respektvollen Zusammenleben um nicht weniger als um unsere Demokratie, die unsere Vorgängergenerationen erkämpft haben. Und die wir nun zunehmend verteidigen müssen. „Die Gesellschaft wird von denen zusammengehalten, die ihren Job machen – in den Krankenhäusern, Schulen, in mittelständischen Unternehmen, in Parteien, in bürgerschaftlichen Organisationen, bei der Polizei und, und, und. Mehr als die Hälfte engagiert sich im Ehrenamt und trägt zum Gemeinwohl bei. Das ist das gelebte Gegenteil von Hass, Gleichgültigkeit und Ausgrenzung. Das ist die offene Gesellschaft“, heißt es in ihrem Thesenpapier.
Unsere thematischen Sonderseiten setzen genau da an: Wo sich Menschen engagieren, für andere eintreten, für den Rechtsstaat, die Demokratie, gegen die Verwahrlosung der politischen Sprache und Kultur.
Viel Spaß beim Lesen. Und beim drüber Nachdenken.
Gerhard Müller