High-Tec zum Schutz der alten Apfelbäume
Grevenbroich · Rund 120 Obstbäume stehen auf der „Apfelwiese“. Uralte und frisch gepflanzte. Grevenbroicher Züchtungen und moderne Sorten (darunter auch die „Goldrenette von Blenheim“, der aktuelle „Apfel des Jahres“).
Mit süßen und mit sauren Früchten. Gepflegt werden die Bäume vom Grevenbroicher BUND. Und der hat sich mit Hilfe eine Drohne darüber Klarheit verschafft, wie der Bestand wirklich ist.
Weit bevor die Drohnen der örtlichen Bienenvölker sich auf den Weg machen, schickte Wolfgang Sass („Multicopter Sass“) eine hochtechnische Drohne auf die Reise. Das 5.000 Euro teure Gerät wurde von ihm selbst entwickelt, spezifiziert und hat nichts mit den „Spielzeugen“ gemein, die ja momentan der Renner bei allen Technik-Freaks sind.
Die dürfen nämlich maximal 400 Gramm schwer sein und 30 Meter hochsteigen. Das Gerät des Fachmanns, der damit auch Aufnahmen im Nahinfrarot-Bereich (NIR; hilft bei der Suche nach archäologischen Fundstellen) und mit der Wärmebildkamera (wichtig für die Agrar-Technik) machen kann, darf bis zu 100 Meter hoch. „Für jeden Einsatz brauche ich – neben der grundsätzlichen Abnahme von der Luftfahrtbehörde – eine Aufstiegsgenehmigung sowie eine vom örtlichen Ordnungsamt. Und demnächst werde ich einen Pilotenschein, einen Ultraleichtschein brauchen“, erzählt Sass.
Für die Aufnahmen auf der Apfelwiese flog die Drohne aber nur auf 50 Meter Höhe. Aus den zahllosen Einzelbildern, die auf einem genau vorgegebenen Weg gemacht wurden, entsteht ein komplexes Gesamtbild. Mit GPS-Daten, so dass sich dieses Bild zum Beispiel mit „google earth“ verbinden lässt. Der BUND unter Vorsitz von Rolf Behrens (kleines Bild) weiß dann genau, wo welcher Baum steht. Und das ist zum Beispiel wichtig, wenn das neue Projekt eines interaktiven „Apfelpfades“ vom Museum auf die Wiese realisiert werden soll.