Pumpenfest in Königshoven 275 Jahre alte Pumpe restauriert
Königshoven · Schon seit vielen Jahren steht die alte Pumpe auf dem Dorfplatz in Königshoven. Kaum beachtet und etwas versteckt unter Bäumen nagten der Zahn der Zeit und der Rost an ihr. Jetzt ist aus ihr ein Kleinod geworden, ein Schmuckstück der ganz besonderen Art.
Die treibende Kraft war und die Idee einer Sanierung kam – wie kann es in Königshoven anders sein – von Willy Moll. Über viele Jahre war er Ortsbürgermeister von Königshoven.
Er kennt die Geschichte hinter der Pumpe und erinnert sich: „Es war in den 1980iger Jahren, die Umsiedlung des alten Ortes Königshoven war das allgegenwärtige Thema bei den Menschen im Ort und ich sprach mit Landwirt Werner Schmitz vom Breuershof, damals der größte Landwirt in Königshoven. Dieser Hof wurde damals nach Brühl-Badorf umgesiedelt, weit weg von Königshoven, der geliebten Heimat der Familie Schmitz. Bei einem Blick über den weitläufigen Hof blieb mein Auge an der alten Pumpe hängen.“
Viele Jahrzehnte hat sie zuverlässig Grundwasser nach oben gepumpt, jetzt war sie aufgrund der Absenkung des Grundwasserspiegels durch den Tagebau Garzweiler trocken und nutzlos geworden und wartete auf den Abriss.
Landwirt Schmitz war den Blicken von Willy Moll gefolgt. „Ja, ja, diese Pumpe. Unser altes Schmuck-stück. Jetzt hat sie ausgedient und eigentlich viel zu schade, um entsorgt zu werden. Diese Pumpe ist uralt, sie ist von 1749, also über 230 Jahre alt. Wenn ihr wollt, schenke ich sie euch, dem Ort, zur Erinnerung an die alte Heimat und getreu dem Motto ,aus alter Wurzel neue Kraft‘.“
Willy Moll nahm dieses Geschenk gerne an und ließ sie nach dem Umsiedlung auf dem Dorfplatz im neuen Ort aufstellen.
Landwirt Werner Schmitz, der sich nach wie vor in Königshoven sehr wohl fühlt und Mitglied in der „St. Sebastianus“-Schützen-Bruderschaft Königshoven ist, erkundigte sich regelmäßig bei seinen Besuchen nach der Pumpe. Ja, sie solle irgendwann auch einmal restauriert werden, so jedenfalls der Plan. Die Jahre vergingen. Nur, wer ist schon in der Lage, eine über 250 Jahre alte Pumpe sach- und fachgerecht zu restaurieren, von der Finanzierung einmal ganz abgesehen.
Die Idee fand beim Vorstandschef Volker Leisten von der „Volksbank Erft“ offene Ohren; er könne da sicherlich behilflich sein. Und es wäre doch schön, wenn die Pumpe im Jahr 2024 anlässlich ihres 275-jährigen Bestehens wieder im alten Glanz erscheinen und möglicherweise dann auch wieder funktionieren würde.
Bei einem Gespräch erklärte sich sehr zur Freude von Willy Moll Wolfgang Fassbender, von Beruf Schweißer und in Königshoven nur wenige Meter vom Standort der Pumpe beheimatet, bereit, die anstehenden Arbeiten an der Pumpe durchzuführen. „Ja, das könne er machen. Zwei bis drei Wochen brauche er dafür.“
Leichter gesagt als getan. Ein Spezialkran musste her, um die Pumpe zu demontieren und in ein Werk zum Sandstrahlen zu bringen. Eine weitere Herausforderung war die innenliegende Technik der Pumpe, die das Wasser aus der Tiefe hochholen kann. Nach rund drei Wochen intensiver Arbeit war es geschafft.
Jetzt erstrahlt die Pumpe wieder in neuem Glanz, steht an alter Stelle mit einer neu gestalteten ansprechender Umgebung und eine kleine nebenstehende Tafel gibt Aufschluss über das Besondere dieser Pumpe.
Anlässlich der Restaurierung haben sich Ehrenbürger Willy Moll und der CDU-Ortsverband Königshoven bereit erklärt, am Freitag ab 18 Uhr auf dem Dorfplatz ein Pumpenfest auszurichten. Mit dabei sind das Bundes-Tambour-Corps Königshoven sowie der Familien- und Kirchenchor „St. Peter“ Königshoven. Für das leibliche Wohl ist gesorgt – der Erlös dieser Veranstaltung kommt dem Bewegungskindergarten „St. Peter“ Königshoven zu Gute.