Innovationspark Erneuerbare Energien Machbarkeitsstudie zum Teilprojekt der Solarautobahn liegt vor

Jüchen · Für das erste Teilprojekt im Strukturwandelprojekt „Innovationspark Erneuerbare Energien“ liegt jetzt die Machbarkeitsstudie vor: Die Studie empfiehlt den Aufbau der geplanten „Solarautobahn“ unter bestimmten Bedingungen. Entlang der Autobahnen A44n und A46 sollen im Bereich des heute noch aktiven Tagebaus Garzweiler im Rheinischen Braunkohlerevier Photovoltaikanlagen zur Erzeugung von Strom aus Sonnenenergie errichtet werden.

 Die Illustration zeigt, wie die Solarautobahn geplant werden könnte.

Die Illustration zeigt, wie die Solarautobahn geplant werden könnte.

Foto: Drees & Sommer

„Die Trassen und Infrastrukturen von Autobahnen wie der A44n und der A46 bieten gute Voraussetzungen, bisher ungenutzte Flächen für die Erzeugung regenerativer Energien auf Solarbasis zu verwenden. Dabei können Synergien zu Wind- und Lärmschutz entstehen“, so Volker Mielchen, Geschäftsführer des Zweckverbands LANDFOLGE Garzweiler. Gemeinsam mit der TH Köln sowie dem Wuppertal Institut entwickelt der interkommunale Zweckverband das Projekt. Auf Basis der Empfehlungen aus der Studie soll die Idee der Solarautobahn nun in die Planungs- und Umsetzungsphase überführt werden.

Der „Innovationspark Erneuerbare Energien“ zielt auf den Aufbau eines integrierten Energiesystems im großen Stil zur Erzeugung, Speicherung, Verteilung sowie Nutzung der erzeugten Energie in fünf Teilprojekten. Neben der Solarautobahn umfasst das System den Aufbau einer multifunktionalen Energielandschaft, das Energiekonzept für das interkommunale Gewerbe- und Industriegebiet Elsbachtal (Grevenbroich/Jüchen) sowie für den geplanten Stadtteil Jüchen-Süd und auf dem Gebiet von Titz für den „Green Energy Hub“ als Autohof der Zukunft mit dem Fokus auf die Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff.

Konkret umfasst das Teilprojekt der Solarautobahn die Errichtung und den Betrieb von Photovoltaikanlagen auf Lärmschutzwänden, Windschutzanlagen sowie Böschungen entlang der beiden Autobahnen. Dafür bewertete das beauftragte Planungsbüro Drees & Sommer mögliche Aufstellflächen hinsichtlich der Kombinationsmöglichkeit verschiedener Anlagentechnologien. Zu den untersuchten Flächen gehören Böschungen an der A44n zwischen dem Autobahnkreuz Holz und dem Autobahndreieck Jackerath, Lärmschutzwände entlang der A46 bei Jüchen sowie Windschutzanlagen, die in Zukunft entlang der A44n aufgestellt werden können. Insgesamt 50 Teilabschnitte hat das Planungsbüro innerhalb des Projektraums entlang der Trassen begutachtet.

Die Machbarkeitsstudie bewertet das Erneuerbare-Energien-Projekt hinsichtlich wirtschaftlicher, technischer und rechtlicher Aspekte. Aus wirtschaftlicher Sicht empfiehlt die Studie den Übergang in die Planungs- und Umsetzungsphase der Solarautobahn. Die Machbarkeitsstudie kommt zu dem Schluss, dass die Photovoltaikanlagen auf allen Flächen insgesamt eine hohe Wahrscheinlichkeit auf Rentabilität aufweisen. Weiterer Pluspunkt für die künftigen Planungen: Die nötigen Photovoltaiksysteme – je nach Fläche werden unterschiedliche Module zum Einsatz kommen – sind bereits heute am Markt verfügbar.

Die Empfehlung trägt der Kernidee des „Innovationsparks Erneuerbare Energien“ Rechnung. Diese zielt auf die Schaffung eines integrierten Energiesystems auf den Folgelandschaften des Tagebaus Garzweiler ab. Für die weiteren Teilprojekte der Energielandschaft und des Energiekonzepts zum Gewerbegebiet Elsbachtal sind ebenfalls Machbarkeitsstudien gestartet.

Unter www.innovationspark-erneuerbare-energien.de finden sich die Machbarkeitsstudie sowie weitere Informationen zum Projekt.