Lektion in sozialer Kompetenz mit Wuff, Schnuppern und Kraulen!

Südstadt · Hündin Lilli zeigt Kindern den Umgang mit Tieren. Martina Fienitz ist Therapeutin für Leistungs- und Verhaltensauffälligkeiten von Kindern. Doch behandelt die mobile Motopädin nie allein. Zur Seite stehen ihr stets die junge Hündin Lilli und der betagte Rüde Nando.

Einfach nur die Hand zum Schnuppern hinhalten. Für Hunde riecht jeder Mensch anders. Und Hunde erinnern sich!

Seit elf Jahren besuchen die Hundeflüsterin und ihre vierbeinigen Therapeuten Schulen, Kindergärten und städtische Einrichtungen. Die Idee zu dem Projekt kam ihr beim Umgang mit den eigenen Pflegekindern.

Noch schauen die Mädels scheu aus der Distanz ..!

Bei einer Therapie für ihre Zöglinge lernte Fienitz einen Therapeuten kennen, der mit Hunden arbeitet. Die Resultate der Behandlung überzeugten die Gustorferin von der Behandlungsmethode.

Diese Erfahrung veranlasste Fienitz zu ihrem vierwöchigen Programm „Auf vier Pfoten“ im Familienzentrum in der Südstadt. „Der Hund wirkt wie ein Medium zwischen dem Therapeuten und dem Kind. Erfolge sind dadurch sehr viel schneller zu beobachten“ erklärt sie, „Kinder lassen sich sehr viel schneller auf einen Hund ein, als auf einen fremden Menschen.“

Die städtische Tageseinrichtung für Kinder in der Südstadt besuchte das Therapeuten-Trio zum fünften Mal. Die überaus zutraulichen Hunde bringen den Kindern spielerisch den Umgang mit Tieren bei. Pfötchen geben und Leckerchen verteilen sind nur ein Teil des Programms.

Den Kindern wird beigebracht die Gemütslage eines Hundes zu erkennen und darauf einzugehen. Therapeutin Fienitz nennt dies die „Sprache des Hundes“: Aufgestellte Ohren und wedelnder Schwanz gelten dabei genauso als Signale, auf die es angemessen zu reagieren gilt, wie Knurren und fletschende Zähne.

Erster Punkt des Programms ist das Kennenlernen von Lilli und den Kindern. Die überaus zutrauliche Hündin geht umher, wartet dass ihr die Hand entgegengestreckt wird und riecht daran.

Motopädin Fienitz erklärt: „Jeder Mensch riecht anders. Hunde erkennen den persönlichen Geruch einer Person wieder.“ Nach der Begrüßungsrunde waren auch die letzten Berührungsängste der Kinder verflogen.

Richtiges Füttern, ein behutsamer Umgang und das angemessene Verhalten im Fall eines Angriffs durch einen Hund werden den Kindern spielerisch nähergebracht.

Nach einer Stunde Programm verabschieden sich alle Teilnehmer wieder von der dreijährigen Hündin. Vier Mal treffen sich die Kinder des Familienzentrums Südstadt mit Martina Fienitz, Lilli und Nando bevor alle eine Fotomappe mit Pfoten Abdruck und „Hundeführerschein“ erhalten.

-LeB.

(Kurier-Verlag)