Rüffel für Rokis Rathaus
Eckum · Eine im Auftrag der Industrie- und Handelskammer erstellte Studie zur Haushaltslage der Städte und Gemeinden – und damit auch zur Lage in Rommerskirchen – sorgt im Gillbach-Rathaus für Verärgerung.
Fazit dieser Untersuchung: Die Rommerskirchener Verwaltung ist überbesetzt. Vor allem der Kernbereich (also die Mitarbeiter, die im Rathaus sitzen) sei mit 51 Personen zu üppig ausgestattet.
„Ich bin erbost, dass solche Zahlen veröffentlicht werden, ohne mit der Gemeinde über ihren Wahrheitsgehalt zu sprechen“, echauffierte sich Kämmerer Bernd Sauer. „Schlampig gearbeitet“, kommentierte Bürgermeister Martin Mertens. Und er fügt an: „Wir liegen kreisweit mit den wenigsten Mitarbeitern an letzter Stelle“.
So ein Gutachten bietet normalerweise der Opposition ein gefundenes Fressen. Doch Michael Willmann (CDU) wiegelt ab: „Tatsächlich habe ich keine Vergleichszahlen, wie es mit den Personalkosten zum Beispiel vor fünf Jahren ausgesehen hat.“
Der Grund sei ganz einfach: Ab dem Jahre 2012 würden die Abschlussrechnungen der Gemeindekasse fehlen. „Deswegen gibt es ja schon seit Jahren keinen genehmigten Haushalt mehr“, so der CDU-Politiker, der darauf hinweist, dass schon sein Vorgänger Coenen diesen Missstand im Rat angemahnt habe. „Da ist die CDU dann ausgelacht worden“, so Willmann.
Der Missstand der fehlenden Jahresabschlüsse setzte – so Willmann – im Jahre 2009 ein. Über die Gründe könne er nur spekulieren: Damals seien die Ausgleichsrücklagen aufgebraucht, die Zahlen also wohl eher unerfreulicher gewesen. Außerdem habe es Personalmangel in der Kämmerei der Gemeinde gegeben.
Und dann lobt Willmann den amtierenden Bürgermeister: „Mertens hat schon dafür gesorgt, dass aufgeholt wurde. Sicherlich auch auf Druck des Landrates.“ Inzwischen sei man im Jahre 2011 angekommen, was aber immer noch nicht dafür reiche, den laufenden Haushalt genehmigt zu bekommen ...
Ob nun die Zahlen der IHK oder die dagegen gesetzten aus dem Rathaus stimmen würden, könne man endgültig erst feststellen, wenn die Gemeinde ihrer Pflicht zur Rechnungslegung nachgekommen sei.
Gerhard Müller