Turmblasen vielleicht bald mit Songs von Michael Bubblé
Jüchen · "Einmal wurden wir im Glockenturm eingesperrt", lacht Lars Kretschmer, "der Küster hat einfach die Forte zu gemacht. Zum Glück haben wir noch Ulrich Clancett erreichen können, der uns dann befreit hat." Seit nunmehr sechs Jahren spielen die Garzweiler Köhmmusikanten das Turmblasen nach der Christmette in Jüchen.
Nächstes Jahr feiern sie zehnjähriges Bestehen.
"Man sieht uns nicht, man hört uns nur", meint Kretschmer. Seitdem die Turmbläser vor zwei Jahren vom Balkon in den Glockenturm gezogen sind, kann man den Spaß an der Kameradschaft und der Musik nur erahnen. "Der Balkon war uns zu zu rutschig. Einige hatten auch Höhenangst", so der 35-Jährige und fügt später hinzu, "jetzt ist es die Kunst, wenn die Glocken läuten, müssen wir abpassen uns die Ohren zuzuhalten und dann wird gespielt." 30 Weihnachtsstücke beinhaltet ihr Repertoire. Mit "Stille Nacht, heilige Nacht", wird die Christmette jedes Jahr gleich beendet. "Michael Bublé gehört nicht dazu. Noch nicht, vielleicht zum Zehnjährigen", lacht er.
"Das Turmblasen rundet den Heiligabend ab", sagt der Otzenrather, "nach der Bescherung da hochkraxeln ist immer wieder ein Spaß." Sieben bis acht Leute finden sich dabei immer zusammen. "Wir als Köhmmusikanten haben uns damals zusammengeschlossen, weil für den Schützensonntag am Schützenfest in Garzweiler eine Blaskapelle gesucht wurde, der die Schützen weckt", erinnert er sich, "das haben wir dann einfach gemacht und bis heute fortgeführt."
Die Tradition des Turmblasens sei auch durch Regionaldekan Ulrich Clancett entstanden. "Er hat uns damals angesprochen und auch hier haben wir es einfach gemacht", meint er. Der nächste Auftritt nach der Christmette am heiligen Abend um 23 Uhr ist am zweiten Weihnachtstag in Otzenrath ab 17 Uhr auf dem Marktplatz bei einem "Weihnachtsausklang.
Alina Gries